Entschuldigt sich

Grün-Rebellin kleinlaut: Glawischnig darf bleiben

Österreich
30.03.2017 12:36

Rücktrittsaufforderungen an Bundessprecherin Eva Glawischnig und eine angedrohte Abspaltung von der offiziellen grünen Studentenfraktion GRAS: Der Konflikt zwischen den Bundes-Grünen und den Jungen Grünen hat zuletzt für viel Aufregung gesorgt. Die Wogen sind nach wie vor nicht geglättet, doch die Jugendorganisation bemüht sich um Versöhnung. Die Chefin der Jungen Grünen, Flora Petrik, entschuldigte sich am Donnerstag in einer Pressekonferenz für die Fehler ihrer Organisation und die "zu harsche Rücktrittsforderung" an Parteichefin Glawischnig.

Petrik wird sich laut eigenen Angaben noch am Donnerstagabend mit Glawischnig zu einem Gespräch treffen. Sollte trotz aller Versöhnungsversuche keine Einigung mehr mit der Bundespartei erreicht werden, schlug Petrik allerdings eine "geordnete Scheidung" vor. Ein "zermürbender Rosenkrieg" soll durch Einsetzen einer Vermittlergruppe vermieden werden.

"Die Grünen müssen sich öffnen"
Die Jungen Grünen sind die größte Ehrenamtlichen-Organisation der grünen Bewegung in Österreich. "Nur wenn sich die Grünen öffnen und viele Menschen einbinden, dann können sie zur politisch führenden Kraft in Österreich werden", so Petrik, die nach wie vor hofft, dass man auf einen "grünen Zweig" kommt. "Um zur gestaltenden Kraft in Österreich zu werden, müssen die Grünen jetzt die Chance ergreifen, sich zu öffnen und demokratischer zu werden", gab sich Petrik nach wie vor kritisch über die derzeitige Struktur der Partei.

Zuletzt hatte sich der innerparteiliche Konflikt enorm aufgeschaukelt. Hinter vorgehaltener Hand wurde sogar mit dem Rauswurf der Rebellen gedroht. "Wir schätzen und respektieren die engagierte politische Arbeit der vielen Aktivisten bei den Jungen Grünen sehr", so Grünen-Bundesgeschäftsführer Robert Luschnik am Wochenende, ein "kleiner Kreis" von Funktionären habe aber "nicht zu akzeptierende Fehlentscheidungen" getroffen und fahre bewusst eine Eskalationsstrategie.

Bundespartei fordert Einstellung der Aktivitäten gegen GRAS
Der erweiterte Bundesvorstand der Grünen habe daher den Beschluss gefasst, dass die Jungen Grünen für die weitere Anerkennung als Jugendorganisation der Partei bis 31. März einige Voraussetzungen erfüllen müssten, um das Vertrauen wiederherzustellen, so Luschnik. Dazu gehöre insbesondere der Verzicht auf jegliche Aktivitäten gegen die GRAS. Lenken die Jungen Grünen nicht ein, wird ihnen der Status als offizielle Jugendorganisation der Grünen aberkannt.

Reimon wirft Jungen Grünen Machthunger vor
Deftige Sager gab es vom grünen Europaabgeordneten Michel Reimon, der auch dem erweiterten Bundesvorstand angehört. Er lieferte in einem epischen Facebook-Eintrag tiefe Einblicke in den seit Längerem schwelenden Konflikt. Laut Reimon gehe es einer Gruppe innerhalb der Jungen Grünen um Macht, Einfluss und Geld. "Das sind Karrieristen, keine Revolutionäre", so Reimon. Der EU-Parlamentarier verwies auf Attacken der Jungen Grünen auf Alexander Van der Bellen im Bundespräsidentschaftswahlkampf sowie die jüngsten Angriffe gegen Glawischnig.

Petrik wiederum meinte zu den Vorwürfen Reimons: "Die Jungen Grünen in Geiselhaft zu nehmen, um einen demokratischen Aufbruch der grünen Studierenden zu unterbinden, widerspricht allem, wofür die Grünen und ihre Grundwerte stehen." Die grünen Studierenden in Graz und Linz ausschließen zu wollen, sei verantwortungslos.

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