Mit Nazi-Symbolen

Jüdischer und islamischer Friedhof geschändet

Österreich
19.10.2015 10:36
Der jüdische Friedhof im Vorarlberger Hohenems und der islamische Friedhof in Altach im Bezirk Feldkirch sind in der Nacht auf Sonntag geschändet worden. Sowohl Gebäude als auch Grabsteine wurden mit Hakenkreuzen, Nazi-Symbolen und ausländerfeindlichen Parolen beschmiert. Die Polizei vermutet hinter den Taten dieselben Täter, die bereits Anfang Oktober in Hohenems verschiedene Gebäude und "Stolpersteine" verunstaltet hatten.

Die Inhalte der Parolen wollte die Polizei nicht bekannt geben. Eine Polizeisprecherin bezeichnete sie aber als "deftig fremdenfeindlich". Der Tatzeitpunkt am jüdischen Friedhof in Hohenems konnte nur sehr vage definiert werden. Die Sachbeschädigungen sollen zwischen Samstag 18 Uhr und Sonntag 11 Uhr begangen worden seien. In Altach dürften die Nazi-Schmierer am Sonntag gegen 5 Uhr am Werk gewesen sein. Die Polizei bat etwaige Zeugen, sich zu melden.

Bereits Anfang Oktober waren in Hohenems acht Gebäude und Flächen mit demselben roten Stift mit Nazi-Symbolen, -Codes und fremdenfeindlichen Parolen beschmiert worden. Auf einem Flüchtlingsheim fanden sich etwa drei Hakenkreuze und die Aufschrift "Asylflut stoppen". Auch zahlreiche "Stolpersteine" im Jüdischen Viertel und die Eingangstür des Jüdischen Museums waren mit Hakenkreuzen verunstaltet.

Zusammenhang mit Bürgermeister-Stichwahl?
Zuvor hatte auch der Hohenemser Bürgermeister Richard Amann (ÖVP) einen anonymen Brief mit "eindeutig nationalsozialistischem Gedankengut" erhalten, zudem wurden die Fensterscheiben des Kulturzentrums eingeschlagen. Vizebürgermeister Bernhard Amann (Emsige & Grüne) brachte die Vorfälle mit der bevorstehenden Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes bezüglich der möglichen Wiederholung der Bürgermeister-Stichwahl in Hohenems in Verbindung. Von den Tätern fehle nach wie vor jede Spur, hieß es bei der Polizei am Montag.

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