Vor UNO-City

IS-Protest: Wiener Kurden kündigen Hungerstreik an

Österreich
08.10.2014 10:06
Kurdenvertreter in Österreich haben einen Hungerstreik angekündigt, um gegen die Untätigkeit der Welt angesichts des IS-Vormarsches in Syrien zu protestieren. Der kurdische Verband FEYKOM rief am Mittwoch dazu auf, sich einer entsprechenden Kundgebung gegen den IS-Terror vor der Wiener UNO-City anzuschließen. An anderen Orten waren bereits am Montag und Dienstag Demonstrationen abgehalten worden.

In Salzburg protestierten am Dienstagabend etwa 50 Menschen in der Halle des Hauptbahnhofs gegen den IS. Die nicht angemeldete Demonstration verlief nach Angaben der Polizei friedlich und löste sich nach knapp einer Stunde wieder auf. Laut ORF waren es vor allem Kurden, die mit Plakaten und Transparenten auf Menschenrechtsverletzungen und Massenmorde hinwiesen. Sie prangerten die Tatenlosigkeit der Türkei an, die den Häuserkrieg in der Stadt Kobane unmittelbar an der NATO-Außengrenze demnach nur beobachte, statt einzugreifen.

"Schweig nicht zu Kobane"
In Wien versammelten sich am Dienstag Dutzende Kurden zu einer Kundgebung vor dem Hauptquartier der Vereinten Nationen. Die Demonstranten kamen in einem weißen Zelt unter kurdischen Fahnen zusammen, einige trugen T-Shirts mit der Aufschrift "Hungerstreik". Auf Plakaten hieß es: "Stoppt den Völkermord" und "Schweig nicht zu Kobane".

In der Nacht zuvor war es auch in Graz, Innsbruck und Bregenz zu Kundgebungen gekommen. Die bisher größte Demonstration fand in der Nacht auf Dienstag vor dem Parlament in Wien statt, wo einige Hundert Teilnehmer die Ringstraße für mehrere Stunden lahmlegten (siehe Infobox).

IS-Teilrückzug aus Kobane?
Aus dem umkämpften Kobane hieß es am Mittwochvormittag, dass sich die IS-Dschihadisten laut Aktivisten aus Teilen der Stadt zurückgezogen hätten. Infolge der internationalen Luftangriffe hätten die Kämpfer Viertel im Osten und am Südwestrand verlassen, seien aber weiterhin in der Stadt, hieß es von der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Der kurdische Aktivist und Journalist Mustapha Ebdi berichtete am Mittwoch auf Facebook, die Straßen des Maktala-Viertels im Südosten Kobanes seien "voller Leichen" von IS-Kämpfern. Die humanitäre Lage für die Hunderten in der Stadt verbliebenen Zivilisten sei trotz des Teilrückzugs der Dschihadisten sehr schwierig.

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