Zwei Festnahmen

Internationaler Waffenhandel in Vbg aufgeflogen

Österreich
04.01.2013 14:51
Die Polizei hat einen internationalen Waffenhandel auffliegen lassen. Die Beamten ertappten einen 60-jährigen Linzer auf frischer Tat, als er einem einschlägig vorbestraften 58-jährigen Schweizer Unternehmer in Vorarlberg gerade acht Glock-Pistolen verkaufen wollte. Für die Verdächtigen klickten die Handschellen. Der Oberösterreicher gab zudem noch weitere Waffengeschäfte zu - Hauptabnehmer war der Eidgenosse.

Mitte Dezember waren die monatelangen Ermittlungen der oberösterreichischen und Vorarlberger Beamten der Sondereinheit Cobra endlich von Erfolg gekrönt. So konnten die beiden Verdächtigen in flagranti bei ihren Geschäften in Lustenau erwischt werden. Die Männer - gegen den Schweizer bestand bereits ein Haftbefehl der Staatsanwaltschaft St. Gallen - wurden ins Polizeianhaltezentrum Linz überstellt.

Bei den folgenden Hausdurchsuchungen stellten die Ermittler in der Wohnung des 60-Jährigen drei scharfe Handgranaten, drei Maschinenpistolen und Tausende Schuss Munition sicher. Der Verdächtige besitzt zwar waffenrechtliche Dokumente, zur Ein- und Ausfuhr und zum Besitz von Kriegsmaterial, das laut seinen Angaben aus Ex-Jugoslawien stammt, ist er aber nicht berechtigt.

Notorische Geldnot und Schulden als Motiv
Der Linzer gestand bei seiner Einvernahme unter anderem den illegalen Verkauf einer Handgranate, von Pumpguns und mehreren Faustfeuerwaffen. Sämtliche Abnehmer verfügten dabei über keine gültigen Dokumente. Dem Schweizer verkaufte der Mann mindestens 20 illegale Faustfeuerwaffen, obwohl der 58-Jährige sie - aufgrund eines über ihn verhängten Waffenverbots - gar nicht besitzen darf.

Als Motiv für den Handel nannte der 60-jährige Linzer seine notorische Geldnot - er hat Schulden in sechsstelliger Höhe. Beim Verkauf einer Pistole lukrierte er im Durchschnitt immerhin 1.000 Euro. Zu den Tatvorwürfen zeigte sich der Mann großteils geständig, die Ermittlungen sind aber noch nicht abgeschlossen, hieß es seitens der Polizei. Zudem werde noch geprüft, ob es auch Folgegeschäfte gegeben hat.

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