250 bis 300 Asylanträge verzeichnet das Innenministerium pro Tag, der Flüchtlingsstrom ist kaum zu bewältigen. Und weiterhin kommen die meisten Bundesländer ihrer Quote bei der Unterbringung nicht nach. Ein "Krone"-Lokalaugenschein im heillos überfüllten Asylzentrum Traiskirchen in Niederösterreich.
1.200 Menschen ohne Bett
1.200 Flüchtlinge haben hier derzeit kein Bett. Und das, obwohl 30 Zimmer in Traiskirchen leer stehen - aus baupolizeilichen Gründen, wie es heißt. "Das ist eine dramatische Situation. Aber wir können garantieren, dass Frauen und Kinder immer ein Dach über dem Kopf haben", so Gerhard Mayer von der Betreuungsstelle des Innenministeriums. Doch auch die weiblichen Flüchtlinge müssen zum Teil bereits in die Zelte ausweichen, die ursprünglich nur für unbegleitete Minderjährige vorgesehen waren.
"Wir stehen hier alle enorm unter Druck"
Bis zu 300 Anträge gehen Tag für Tag im Innenministerium ein, die meisten aus den Kriegsgebieten im Nahen Osten: "Die Zustände, von denen sie kommen, machen es unmöglich, sie dorthin wieder zurückzuschicken", so Mayer. Hier sind sie zumindest in Sicherheit. 500 Mitarbeiter kümmern sich derzeit um 3.500 Flüchtlinge - ein Missverhältnis. "Wir stehen hier alle enorm unter Druck", so eine Helferin, die anonym bleiben will. Gefragt sind angesichts der angespannten Situation vor allem Sicherheitskräfte, die beauftragten Securityfirmen suchen daher dringend Personal.
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