Pegel steigen weiter

Hochwasser in Kärnten: “Gefahr ist nicht gebannt”

Österreich
23.02.2014 13:02
Der Regen verzieht sich, die Gefahr bleibt: Nach den dauerhaften Niederschlägen sorgen Schneeschmelze und hohes Grundwasser weiter für Überschwemmungen in Kärnten. Insbesondere die Stadt und der Bezirk Klagenfurt sind betroffen, aber auch im Oberen Glantal und im Bezirk Völkermarkt pumpen die Feuerwehren schon Tag und Nacht Wasser aus Gebäuden. In der Gemeinde Sittersdorf herrscht Alarmstimmung: Dort sind rund drei Hektar Erde in Bewegung. In Oberkärnten schneit es wieder.

Feuerwehrmänner, die in der Gemeinde Sittersdorf auf Pumpeinsatz waren, haben in Pogerschitzen und Müllnern seltsame Kanten im Gelände entdeckt und Bürgermeister Jakob Strauß alarmiert: "Das sind ein Meter tiefe Geländerisse, Bäume sind entwurzelt, manche hängen nur noch mit letzter Kraft am Hang."

Obwohl am Rande der drei Hektar großen Fläche Häuser stehen, gab der Landesgeologe keinen Evakuierungsauftrag. Strauss: "Wir haben aber Messstellen angebracht, die stündlich überprüft werden. "Immerhin hat sich ein Weg um fast drei Meter verschoben!"

Kritisch ist die Situation auch in der Gemeinde Ebenthal: Die Feuerwehren arbeiten schon seit Dienstag bis zum Umfallen, um Keller zu trocknen. Seit Freitagabend kommen Hilferufe von Hausbesitzern in Gurnitz und Rain im Viertelstundentakt. Der Einsatzleiter der FF Gurnitz, Josef Schönlieb: "Mit dem Gerät vom Feuerwehrverband können wir aber immer nur eine erste Hilfe anbieten, weil dann schon wieder die nächsten Einsätze anstehen."

Schulen und Kindergarten in Dellach am Montag gesperrt
In Klagenfurt fiel durch Wassereintritt in einer Trafostation in den Stadtteilen, Fischl, St. Peter und in Welzenegg in 4.000 Haushalten vorübergehend der Strom aus. Prekär ist die Lage wieder in Oberkärnten: In Dellach an der Drau hat Bürgermeister Johannes Pirker angekündigt, dass die Schulen und der Kindergarten am Montag gesperrt bleiben.

Ubimet-Experte: "Die Wasserpegel werden weiter steigen"
Geht es nach Experten, sind die Wassermassen entlang Glan, Sattnitz und Wörthersee alles andere als außergewöhnlich und kommen rechnerisch alle fünf, sechs Jahr vor. Einzig der Zeitpunkt im Februar ist außergewöhnlich: Neben ohnedies hohen Grundwasserpegeln kommt Schmelzwasser hinzu. "Schnee hätte ein Rückhaltevermögen und würde Abflüsse verringern", so Albert Sudy, von der ZAMG. Und Martin Schreiter von Ubimet warnt: "Auch ohne Niederschläge in den kommenden Tagen ist die Gefahr nicht gebannt. Die Wasserpegel werden weiter ansteigen."

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