Sperren aufrecht

Hauseinsturz in Wien: Abbrucharbeiten in Endphase

Österreich
29.04.2014 15:49
Die schweren Abbrucharbeiten an dem durch eine absichtlich herbeigeführte Gasexplosion teilweise eingestürzten Altbau im Wiener Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus sind in der Endphase. Die Äußere Mariahilfer Straße bleibt vermutlich noch bis Anfang nächster Woche gesperrt. Nach "Krone"-Schätzungen dürfte der Gesamtschaden bei rund fünf Millionen Euro liegen.

"Das optimistische Szenario ist, dass die grobe Sicherung heute Abend beendet werden kann", sagte der Chef des Schadenssanierungsunternehmens Belfor, Heimo Ernst Weiss, noch am Dienstagvormittag. "Der Abbruch des Dachstuhls steht vor dem Abschluss, auch die Wände wurden, so weit es notwendig war, weitgehend schon abgebrochen." Die Firma Belfor ist beauftragt, das Gebäude in der Mariahilfer Straße 182 bis zur statischen Sicherheit zu sanieren.

Sperre bleibt bis Anfang nächste Woche
"Es geht Stück um Stück. Vorhersagen sind schwierig, weil man nie weiß, wie es dahinter aussieht", gab Weiss zu bedenken. "Im schlimmsten Fall bleibt die Sperre den Rest der Woche bestehen." Wie am Dienstagnachmittag bekannt wurde, trat dieser Fall nun ein. So dürften erst am Mittwoch die Arbeiten mit schwerem Gerät abgeschlossen sein.

Ab Donnerstag könnten dann die Sicherungsarbeiten - etwa der Aufbau von Absperrungen - folgen, die für die schrittweise Aufhebung der Sperre nötig seien, erklärte der Sprecher der Baupolizei.

Bim-Verkehr eventuell schon am Wochenende möglich
Die Straßenbahnen könnten ihren Betrieb im betroffenen Abschnitt dennoch wahrscheinlich schon wieder früher aufnehmen. "Wenn alles klappt, kann die Straßenbahn vielleicht schon am Wochenende wieder fahren", betonte der Sprecher.

Am Dienstag befanden sich jedoch noch Schutt und schwere Baumaschinen auf dem Gleiskörper der unterbrochenen Linien 52 und 58. "Nach der Freigabe werden wir die Gleisanlagen säubern und auf Schäden kontrollieren", sagte Daniel Amann von den Wiener Linien. Die Fahrleitungen sind wegen der Aufräumarbeiten stadteinwärts weggespannt worden, stadtauswärts wurden sie auf einer Länge von rund 200 Metern demontiert. "Wir haben eine Stromüberbrückung eingebaut und können sofort arbeiten, sobald die Freigabe erfolgt", berichtete der Sprecher. "Das Montieren der Leitungen wird ein paar Stunden dauern."

Keine eindeutigen Prognosen über Zukunft des Gebäudes
Aus Sicht der Baupolizei gab es noch keine eindeutigen Prognosen über die Zukunft des zerstörten Gebäudeteils. "Wir können noch nicht genau sagen, was erhalten bleibt und wie viel das sein wird", erklärte eine Sprecherin der Behörde. Derzeit sei man mit den Sicherungsmaßnahmen und Aufräumarbeiten beschäftigt. Ob die Einsturzgefahr schon völlig gebannt ist, könne ebenfalls noch nicht mit Sicherheit festgestellt werden, hieß es am Vormittag.

Ein Teil des Hauses war am Samstagvormittag in die Luft geflogen, weil ein 19-Jähriger in Selbstmordabsicht den Gasherd in seiner Wohnung manipuliert hatte (Berichte siehe Infobox). Er wurde etwa fünf Stunden später aus den Trümmern geborgen und starb unmittelbar danach. Eine 48-jährige Frau, die erst nach rund acht Stunden gerettet worden war und Knochenbrüche erlitten hat, wird weiterhin im Krankenhaus auf einer Normalstation behandelt.

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