Vertrauensindex

Harte Eurofighter-Linie: Doskozil im Höhenflug

Österreich
17.03.2017 09:45

Der neue Vertrauensindex gibt Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) in Bezug auf die eingebrachte Anzeige der Republik gegen den Eurofighter-Hersteller Airbus recht: Er konnte deutlich zulegen und erstmals zu Bundeskanzler und SPÖ-Chef Christian Kern aufschließen. Die beiden halten nun bei jeweils 23 Punkten. Die höchsten Vertrauenswerte weist nach wie vor Außenminister und ÖVP-Zukunftshoffnung Sebastian Kurz mit 27 Punkten auf.

Seit Ende der Bundespräsidentschaftswahl Anfang Dezember wurde die Stimmung gegenüber den heimischen Politikern insgesamt wieder freundlicher. "Vertrauensgewinne überwiegen Vertrauensverluste", fasst OGM-Chef Wolfgang Bachmayer die Entwicklung im Meinungsklima zusammen.

Vertrauen in Van der Bellen wird größer
Die bemerkenswertesten Veränderungen seit Jänner betreffen laut Bachmayer Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit plus fünf Punkten - er liegt nun mit zehn Punkten im Plus - sowie Doskozil mit plus vier Punkten. "Beide setzen damit ihre Zuwächse der letzten Monate fort, Van der Bellen vor allem, weil der Wahlkampf nun langsam vergessen wird und seine bisherige Amtsführung unauffällig-freundlich war."

Kern kann seinen Wert halten
Für den weiteren Vertrauenszuwachs des Verteidigungsministers dürfte hauptsächlich die Anzeige gegen den Eurofighter-Hersteller Airbus wegen Korruption und Betrugs verantwortlich sein, mit der Doskozil den kommenden U-Ausschuss ausgelöst hat, erklärt der Meinungsforscher. Doskozil kommt nun mit einem Saldo von Plus 23 Punkten auf dasselbe Vertrauensniveau wie Kanzler Kern, der seinen im Jänner gesteigerten Wert halten konnte.

Neue Gesundheitsministerin Rendi-Wagner startet solide
Auch Vizekanzler und ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner legte um drei Punkte zu, glich damit seinen Rückgang im Jänner aus und liegt nun mit sechs Punkten im Plus. Die neue Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) wird - bei noch geringer Bekanntheit - mit einem Vertrauenswert von plus sechs Punkten "recht freundlich begrüßt", so Bachmayer.

Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) verlor vier Punkte und hält nun bei minus zwei. Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) büßte drei Punkte ein und liegt aktuell mit sechs Punkten im Minus. "Während sich bei Bures dafür keine schlüssige Erklärung findet - vielleicht, weil der Bonus ihrer Präsidentenvertretung nun wegfällt -, nimmt bei Sobotka trotz mancher inhaltlichen Zustimmung die Ablehnung bei Wählern links der Mitte zu", so Bachmayer.

Oppositionspolitiker im Minus
Spitzenreiter in Sachen Vertrauen ist nach wie vor Außen- und Integrationsminister Kurz, der auch als möglicher ÖVP-Spitzenkandidat bei der nächsten Nationalratswahl gehandelt wird. Kurz führt die Vertrauenspyramide mit 27 Punkten an. Durchgehend im Minusbereich befinden sich die Obleute der Oppositionsparteien: FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache kam auf minus zehn Punkte, Eva Glawischnig (Grüne) auf minus elf, Matthias Strolz (NEOS) auf minus fünf und Robert Lugar (Team Stronach) auf minus 20.

Für den Vertrauensindex von APA und OGM wurden am 14. und 15. März 500 Österreicher ab 16 Jahren online befragt, ob sie den einzelnen Politikern vertrauen oder nicht (maximale Schwankungsbreite: 4,5 Prozent). Der dabei erhobene Wert für die Politiker ergibt sich aus dem Saldo aus "habe Vertrauen" und "habe kein Vertrauen".

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