Half bei Vertuschung

Grazer Rachemord: Nun auch Großvater (86) in Haft

Österreich
30.06.2014 15:25
Im Krimi um Vergewaltigung und Rachemord in Graz sitzt seit Sonntag nun auch der 86-jährige Großvater, der seinem Enkel beim Vergraben der Leiche geholfen haben soll, hinter Gittern. "Wegen Verdunkelungsgefahr", sagt Hansjörg Bacher, Sprecher der Grazer Staatsanwaltschaft. Dem Pensionisten wird Störung der Totenruhe und Beweismittelunterdrückung vorgeworfen. Das 14-jährige Sex-Opfer ist indes noch völlig traumatisiert.

Nach Aufhebung der Informationssperre bestätigte Bacher am Montag, dass die angeblich in Ungarn verscharrte Leiche des 16-jährigen Marcel noch immer nicht gefunden wurde. Wie berichtet, hatte der Großvater, als er noch auf freiem Fuß war, den Ermittlern eine Stelle gezeigt, an der sich das Grab befinden sollte - doch dort war nichts.

Vielleicht kann sich Sebastian an die Stelle erinnern. "Doch es ist nicht so einfach, mit einem Häftling nach Ungarn zu fahren", so Bacher. Ob die Mutter ihrem Sohn ebenfalls geholfen hat, das Verbrechen zu vertuschen, muss erst geklärt werden.

Über das, was sich vor einer Woche in der Kellerwohnung des 16-jährigen Sebastian während einer Drogenparty abgespielt haben soll, will die Staatsanwaltschaft keine Auskünfte geben. Laut Recherchen der "Krone" soll ja der gleichaltrige Marcel die 14-jährige Natascha vergewaltigt und danach Sebastian mit vorgehaltener Gaspistole ebenfalls zum Sex mit dem Mädchen gezwungen haben. Angeblich aus Rache und weil er sie aus der Gewalt des Peinigers "befreien" wollte, erschoss Sebastian danach seinen Freund.

Sex-Opfer schwer traumatisiert
Natascha wird noch in der Sigmund-Freud-Klinik behandelt, in der sie sich bekanntlich einer Ärztin anvertraut hatte. Bacher: "Sie ist schwer traumatisiert und wurde bisher noch nicht eingehend einvernommen. Eine Tatrekonstruktion wird vorerst nicht durchgeführt."

Mittlerweile wurden weitere Details über das Mordopfer Marcel bekannt. Wie berichtet, war er im Vorjahr während einer Veranstaltung mit Messern bewaffnet in die Villacher Musikschule gestürmt. Deshalb wurde er zu elf Monaten Haft verurteilt. Außerdem soll er Opferstöcke und Zeitungskassen geknackt - und gemeinsam mit einem Freund auch einen Brand verursacht haben.

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