"Schlag ins Gesicht"

Glawischnig fordert von Regierung Sotschi-Boykott

Österreich
19.12.2013 13:12
Grünen-Chefin Eva Glawischnig fordert die Regierung dazu auf, die Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi zu boykottieren. "Das offizielle Österreich hat sich durch die Nichtteilnahme an der Trauerfeier für Nelson Mandela blamiert, es wäre daher ein Schlag ins Gesicht, wenn es Präsident Wladimir Putin in Sotschi hofiert." Sportminister Gerald Klug wird Glawischnigs Forderung nicht folgen.

Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck und die EU-Justizkommissarin Viviane Reding hätten aufgrund der Menschenrechtssituation in Russland ihre Teilnahme abgesagt, so Glawischnig. US-Präsident Barack Obama fahre ebenso wenig wie Mitglieder seines Kabinetts. "Die Mitglieder der österreichischen Bundesregierung sollten es ihnen gleichtun", so die Bundessprecherin der Grünen.

Obama beruft homosexuelle Sportler in US-Delegation
Gauck hatte vor zwei Wochen mitgeteilt, nicht zu den Olympischen Spielen reisen zu wollen. Obwohl er nicht offen von einem Boykott sprach, werten politische Beobachter den Schritt des Präsidenten als Protest gegen Putin. Auch Frankreichs Präsident Francois Hollande sagte seine Teilnahme in Sotschi ab, er wollte dies jedoch nicht als "Botschaft" verstanden wissen. Anders als Gauck und Hollande begründete Reding ihr Fernbleiben ausdrücklich mit dem russischen Umgang mit Menschenrechten.

US-Präsident Obama berief mit der Tennislegende Billie Jean King und der Eishockeyspielerin Caitlin Cahow zwei offen homosexuelle Sportler in die US-Delegation für Sotschi. Dies wird als deutliches Signal an die russische Regierung interpretiert.

Glawischnig fordert: "Zeichen setzen"
Die Menschenrechtssituation in Russland sei extrem besorgniserregend, sagte Glawischnig am Donnerstag. "Den teilnehmenden Sportler, die sich jahrelang auf die Olympischen Spiele vorbereitet haben, untersagt das Regulativ jede Form politischer Äußerungen. Sie können sich aber nicht aussuchen, wo die Spiele stattfinden. Umso wichtiger ist es, dass die Repräsentanten der Republik ein eindeutiges Zeichen setzen, dass Menschenrechtsverletzungen kein Kavaliersdelikt sind, sondern international geächtet werden", so Glawischnig.

Sportminister Gerald Klug hat am Donnerstag mitgeteilt, dass er mehrere Tage in Sotschi verbringen werde. "Ich halte das für eine durchaus vertretbare Vorgangsweise."

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