Daten weitergegeben

Gekündigte Beamtin: “Bezahle mit meiner Existenz”

Österreich
16.02.2017 16:51

Sie ist gezeichnet, abgemagert, gebrochen. Auf ihr lastet ein schwerer Vorwurf - Marion K. (Name geändert) gab geheime Justizdaten an eine Bekannte weiter. Die 50-Jährige macht auch keinen Hehl daraus. Der "Krone" erzählt sie, wie sie auf die verhaftete Betrügerin, der auch ein nicht ausgeführter Auftragsmord zur Last gelegt wird, reinfallen konnte.

Es war ein Tag im März 2016, als bei der Staatsanwaltschaft Wien das Telefon klingelte. Eine Frau meldete sich, wollte Auskunft - ganz offiziell. Marion K. gewährte ihr diese, man war sich sympathisch, plauderte über die Kinder, alltägliche Probleme - ging auf einen Kaffee.

"Irgendwann hat sie mich im Herz und im Hirn erwischt", erzählt die Beamtin. Sie überwies der gebürtigen Serbin (41) Geld, nahm extra einen Kredit dafür auf. Bezahlt wurde immer in Raten: für ein Leasingauto, die Miete, eine Herzoperation des im Sterben liegenden Vaters in Serbien, das Begräbnis eines Onkels, der mit der Mafia im Clinch lag - 20.000 Euro waren es insgesamt!

"Sie hat mir immer versprochen, alles zurückzubezahlen", so Marion K. Jeden Cent. Im Gegenzug dafür wollte die Serbin aber geheime Daten aus ihrem Strafakt - und bekam sie. Am Mittwoch wurden beide Frauen festgenommen, Marion K. kam am Donnerstag wieder frei. Ihr Leben hat sie sich selbst zerstört, das ist ihr schmerzhaft bewusst.

"Ich hab mir das so hart erarbeitet, es von einer Friseurin bis zur Staatsanwaltwaltschaft geschafft." Für ihre Freizügigkeit muss sie jetzt aber bezahlen. Jurist Manfred Arbacher-Stöger: "Mit Job und Existenz!"

Sandra Ramsauer, Kronen Zeitung

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