Während "Life Ball"

Geheimtreffen der europäischen Rechten in Wien

Österreich
03.06.2014 11:02
Während am Samstag in Wien der "Life Ball" im "Garten der Lüste" Toleranz und Vielfalt zelebrierte, ging es nur wenige Hundert Meter entfernt weit konservativer zu. Wie der Schweizer "Tagesanzeiger" meldet, berieten zur selben Zeit im Stadtpalais Liechtenstein Nationalisten und Fundamentalisten aus Russland und dem europäischen Westen bei einem Geheimtreffen, wie sie Europa vor der "Schwulenlobby" und dem Liberalismus retten könnten.

Gastgeber der Tagung war laut dem Blatt der russische Oligarch Konstantin Malofeew, der als "moderner Rasputin" Russlands bezeichnet wird, weil er über einen befreundeten Mönch direkten Zugang zu Staatschef Wladimir Putin haben soll. Des Weiteren steht Malofeew unter Verdacht, prorussische Separatisten in der Ukraine zu finanzieren.

Aus Russland waren zudem der Chefideologe der Eurasischen Bewegung, Alexander Dugin, sowie der bekannte nationalistische Maler Ilja Glasunow zugegen. Dugin ist Mitbegründer der Nationalbolschewistischen Partei und spricht sich unter anderem dafür aus, Europa auf friedlichem Weg zu einem Protektorat Russlands zu machen, um es damit vor Homoehen, Pussy Riot und sich selbst zu schützen.

Le-Pen-Nichte aus Frankreich angereist
Aus Frankreich reiste mit Marion Maréchal-Le Pen (im Bild oben) die Enkelin des Parteigründers des rechtsextremen Front National an und mahnte bei der Tagung vor allem ein, dass man nicht auf die Jugend vergessen solle. Bulgarien war durch Wolen Siderow, den Gründer der rechtsextremen Ataka-Partei vertreten, Spanien durch Prinz Sixtus Henri von Bourbon-Parma, Anführer einer katholisch-monarchistischen Bewegung.

Strache durfte nicht fotografieren
Als prominente Vertreter aus Österreich waren FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und sein Stellvertreter Johann Gudenus sowie der Wiener FP-Politiker Johann Herzog anwesend. Strache sollen dabei auch die scharfen Sicherheitsvorkehrungen zum Verhängnis geworden sein: Als er ein Foto am Konferenztisch machen wollte, habe er dafür sofort eine Mahnung durch Tagungsleiter Malofeew kassiert, berichtet der "Tagesanzeiger".

Auf Nachfrage der "Krone", ob er ein Statement zur Teilnahme an der Konferenz abgeben wolle, meinte Strache: "Da es sich um eine private Einladung von Prinz Sixtus Henri von Bourbon-Parma anlässlich des 200-jährigen Jubiläums des Wiener Kongresses und der Heiligen Allianz handelte, nicht!"

"Geist der Heiligen Allianz aufleben lassen"
Offizielles Thema der Konferenz war der historische Wiener Kongress, der vor 200 Jahren in der Stadt tagte. Laut Einladung habe dieser "ein Jahrhundert der relativen Ruhe und des geopolitischen Gleichgewichts" gebracht. Nun sei es an der Zeit, "den Geist der Heiligen Allianz aufleben zu lassen", hieß es auf der Tagung.

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