Rücktrittsrecht?

Frankenkredite: VKI bereitet Musterverfahren vor

Wirtschaft
25.07.2015 16:14
Fremdwährungskredite in Schweizer Franken galten für Tausende österreichische Häuslbauer über lange Zeit als profitabelste Art der Finanzierung. Doch Finanzkrisen samt Währungsschwankungen ließen den Traum vom "billigen Geld" platzen. Jetzt bereitet der Verein für Konsumentenschutz ein Musterverfahren vor.

Noch zu Jahresende saßen österreichische Häuslbauer auf sogenannten aushaftenden Franken-Krediten von satten 25 Milliarden Euro. Immerhin ist die Zahl der Landsleute mit einem Fremdwährungskredit von rund 270.000 im Jahr 2008 auf heute "nur noch" 150.000 zurückgegangen - wobei viele Kreditnehmer in diese Art Schuldenspirale gleichsam aus Unwissenheit geschlittert sind.

Darum strebt der Verein für Konsumentenschutz nun ein Musterverfahren an. Basis für ein mögliches Rücktrittsrecht vom Kreditvertrag ist eine Bestimmung im Konsumentenschutzgesetz. Denn diese Klausel besagt ganz eindeutig, dass der Verbraucher davor geschützt sein soll, "die wirtschaftliche Tragfähigkeit eines Geschäftes nicht abschätzen zu können".

Schlussfolgerung: Bei Fremdwährungskrediten ist die Situation ähnlich, da viele Kredite "endfällig" sind. Das heißt: Abgerechnet werde erst am Schluss. Ein Urteil im Musterverfahren wird in zwei Jahren erwartet.

Daten & Fakten:

  • Prinzipiell ist ein Fremdwährungskredit ein Kredit, der in einer anderen Währung als der Inlandswährung des Kreditnehmers aufgenommen - und auch in dieser zurückgezahlt wird.
  • Voraussetzung ist ein liberaler Geld- und Kapitalmarkt.
  • Die Vergabe von Fremdwährungskrediten in Österreich wurde von der Finanzmarktaufsicht (FMA) zu Beginn der Wirtschaftskrise im Herbst 2008 gestoppt.
  • Derzeit beträgt das noch offene Volumen rund 25 Milliarden Euro.
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