Reise nach Russland

FPÖ-Vize Gudenus wollte zu Rechtsextremen-Kongress

Österreich
11.03.2015 15:19
FPÖ-Vizechef Johann Gudenus hat nun entgegen früherer Angaben eingestanden, die Teilnahme an einem geplanten Kongress von Rechtsextremen in St. Petersburg zugesagt zu haben. In einer Aussendung am Mittwoch erklärte Gudenus, er habe am 19. Dezember 2014 seine Zusage an die Veranstalter geschickt. Zuvor hatte der Wiener FP-Obmann noch geleugnet, seine Teilnahme zugesagt zu haben. Als Grund für die widersprüchlichen Angaben nennt Gudenus Gedächtnislücken.

Bei dem Kongress handelt es sich um das "Internationale Russische Konservative Forum" am 22. März in St. Petersburg. Dort erwartet werden mehrere Rechtsaußen-Parteien, darunter die Neonazi-Bewegung Goldene Morgenröte aus Griechenland und die deutsche NPD. Der Veranstalter Juri Ljubomirski von der russischen Rechtspartei Rodina sagte der Zeitung "Kommersant", er hoffe auf Hilfe der europäischen Parteien bei der Abschaffung der Russland-Sanktionen.

Gudenus betonte, er habe nach Erhalt einer Teilnehmerliste am 26. Februar abgesagt. "Aufgrund der angeführten Namen, durch die sich herauskristallisierte, welche europäischen Parteien Vertreter schicken würden, hat sich Mag. Gudenus entschlossen, seine Zusage zu revidieren, und hat sich von dem Forum wieder abgemeldet", teilte die FPÖ mit.

"Sehe da kein großes Problem"
Erst am Dienstag hatte Gudenus telefonisch gegenüber der APA gesagt: "Ich hatte nie vor, dorthin zu fahren." Auf die Inhalte der Veranstaltung angesprochen, sagte der Wiener FP-Klubchef, es handle sich um "interessante" Themen. "Da geht's um konservative Politik, Wertepolitik. Wir reden mit jedem." Er sehe da "kein großes Problem". Angesprochen auf die Teilnahme von rechtsextremen Parteien, sagte Gudenus: "Woher soll ich wissen, wer noch dort ist?"

Als Grund für die widersprüchlichen Angaben nennt der FPÖ-Politiker nun Gedächtnislücken. Es sei festzuhalten, dass er "zahlreiche Einladungen" bekomme und "vor allem jene, die bereits abgesagt wurden - aus welchen Gründen auch immer -, naturgemäß nicht mehr präsent" habe, "um in der Sekunde Rede und Antwort zu stehen".

Gudenus und seine Russland-Verbindungen
Erst im September des Vorjahres war der blaue Vize-Parteichef kritisiert worden, nachdem er bei einem "Familien-Forum" in Moskau gegen die Macht der "Homosexuellen-Lobby" gewettert hatte. Zuvor hatte er als inoffizieller Wahlbeobachter am international als illegitim kritisierten Abspaltungsreferendum auf der Krim teilgenommen. Gudenus hat in Moskau studiert und spricht fließend Russisch - er gilt darum in seiner Partei als Kenner der Region.

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