Eine denkbare Route wäre dann über Slowenien und Südösterreich. "Die Menschen wollen und werden weiter in Richtung Zentraleuropa kommen", so Grundböck. Es gebe Planungen, wie vorzugehen sei, wenn sich der Ansturm vom Burgenland auf Kärnten und die Steiermark verlagere. Die Planungen betreffen vor allem Aufnahme und Weitertransport der Flüchtlinge. Beim Transport gebe es eine Präferenz für die Schiene, allerdings seien dort die Kapazitäten begrenzt. Grundböck: "Alles, was dort nicht möglich ist, wird auf der Straße passieren." Maßnahmen wie Anschaffungen oder die Verlegung von Einsatzkräften würden erst anlassbezogen gesetzt.
Einsatzszenarien für den Süden erarbeitet
Verbessert wurde bisher das Kommunikationsnetz innerhalb Österreichs und zu den Nachbarstaaten, um über größere Gruppen an durchreisenden Flüchtlingen rechtzeitig informiert zu sein, erklärte Johannes Dullnig, der Leiter der grenzpolizeilichen Abteilung in Kärnten. Man bereite sich mit dem Entwurf verschiedener Szenarien in Zusammenarbeit mit anderen Blaulichtorganisationen und der Landesverwaltung vor. Beim Transport von Flüchtlingen sollen demnach auch Fahrzeuge des Bundesheers zum Einsatz kommen. Der Großteil der Versorgung werde vom Roten Kreuz übernommen. Dullnig: "Die Herausforderung wird sein, diese Dinge so zu organisieren, dass es möglichst reibungslos abgeht." Das Wohl der Flüchtlinge nehme einen hohen Stellenwert ein. "Die Aufgabe der Polizei wird sein, Ordnung zu garantieren."
Dullnig glaubt, dass es im Fall einer Verlagerung der Flüchtlingsströme auf Kärnten besonders viele Übertritte beim Karawankentunnel geben werde, weil dort eine direkte Verbindung nach Deutschland existiert. Falls die Menschen zu Fuß kommen, müsste man den Tunnel zumindest teilweise sperren. Problematisch wäre es, wenn Flüchtlinge zu Fuß über die Karawanken kommen, deren Südseite weiche Almlandschaft sei, die zum Norden hin aber schroff abbrechen. Derzeit seien solche Überlegungen aber Spekulationen.
Rotes Kreuz hat "ausreichend Ressourcen"
Beim Roten Kreuz in Kärnten habe man 1.000 zusätzliche Feldbetten und dazugehörige Decken angeschafft, sagte Präsident Peter Ambrozy. Außerdem stünden 100 Freiwillige im Bedarfsfall bereit. Auch beim steirischen Roten Kreuz betonte man, vorbereitet zu sein. Sprecher Valentin Krause: "Wir haben derzeit ausreichend Ressourcen." Wenn sich die Lage wie im Burgenland entwickeln sollte, stünden "enorm viele Kapazitäten" zur Verfügung: "Wir sind 10.000 Leute in der Steiermark."
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