Lebensmittelskandal

Fipronil-Eier: Acht bestätigte Fälle in Österreich

Österreich
14.08.2017 18:50

Auch in Österreich sind Eier, die mit dem Insektengift Fipronil belastet sind, in Umlauf gekommen. Von insgesamt 110 Proben, die bis Montag an die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) weitergeleitet wurden, bestätigte sich in acht Fällen der Verdacht auf das Insektizid. Bei 19 weiteren läuft die Abklärung noch.

Die Affäre war in Österreich zunächst aus Oberösterreich bekannt geworden. Gekochte und geschälte Eier, die zwei Großhändler vergangene Woche aus den Niederlanden importiert und an Gastrobetriebe verkauft hatten, waren dabei unter Verdacht gekommen. Frischeier waren bisher nicht betroffen.

Eiprodukte aus Gastronomiegroßhandel
Der höchste gemessene Wert liegt bei 0,1 Milligramm pro Kilo, das sei laut AGES um das Zehnfache weniger als der höchste Wert, der bisher in Belgien gemessen wurde. Nachgewiesen wurde das Insektengift in Eiprodukten für den Gastronomiegroßhandel aus Deutschland, Niederlanden, Belgien und Polen. Drei Viertel der untersuchten Proben in Österreich waren frei von Fipronil, darunter Frischeier, Backwaren, Hühnerfleisch, Kekse, Mayonnaise, Teigwaren und Waffeln.

Mittel kommt aus der Veterinärmedizin
Fipronil ist ein sogenanntes Breitspektrum-Insektizid. Welches beispielsweise in der Veterinärmedizin zur Bekämpfung von Flöhen und Zecken bei Hunden und Katzen verwendet. Es ist jedoch als Arzneimittel für die Anwendung bei Lebensmittel liefernden Tieren verboten.

Nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand ist Fipronil nicht krebserregend und erbgutschädigend. Allerdings kann es beim Menschen neurotoxisch wirken. In höheren Dosen führt es daher zu Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, bis hin zu Lähmungserscheinungen.

Bei den Mengen die bisher in den Eiern (Niederlande, Deutschland) gefunden wurden, ist von keiner gesundheitlichen Beeinträchtigung für Menschen auszugehen. Geht man von dem höchsten in einem Ei gemessenen Wert aus, so wäre eine tägliche Aufnahmemenge von sieben Eiern für Erwachsene bzw. einem Ei für ein Kind mit zehn Kilogramm Körpergewicht tolerierbar.

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