"Bin ein Illegaler"

Falscher Syrer am Wiener Westbahnhof

Österreich
24.09.2015 16:40
Betrug auf Kosten der Ärmsten: Viele der in Europa gestrandeten Flüchtlinge geben sich - teils mit gekauften Pässen - als Syrer aus, um ihre Chancen auf Asyl zu erhöhen. Wie US-Reporter der "Washington Post" jüngst auch in Wien ans Licht brachten: Sie ließen unter anderem einen getarnten Algerier "auffliegen".

"Ok, ich komme nicht aus Syrien - ich bin Algerier. Ich bin ein Illegaler, kein Flüchtling", gibt der angebliche Kriegsflüchtling Hamza auf dem Wiener Westbahnhof zu, nachdem er von einem Arabisch sprechenden Reporter der "Washington Post" enttarnt worden war. Schlechtes Gewissen hat er keines. "Das einzige, was du in meinem Land tun kannst, um zu überleben, ist kriminell zu sein", so Hamza. Und das wollte er eben nicht mehr.

Der 27-Jährige ist aber nur einer von vielen, die in der Hoffnung auf Asyl skrupellos in die Rolle eines Syrers schlüpfen - teils einfach mit Lügen, teils aber auch mit für ein paar Hundert Euro gekauften Pässen von verstorbenen Syrern.

"Ich habe hier schon Menschen aus Marokko, Tunesien, Algerien und Libyen getroffen, die alle behauptet haben, sie seien Syrer", erzählt der gebürtige Libyer Hisham Fares, der freiwillig als Dolmetscher am Westbahnhof hilft. "Das Traurige daran ist, dass diejenigen, die tatsächlich vor dem Krieg flüchten, letztlich den Preis für diese Betrügereien zahlen müssen."

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