"Ok, ich komme nicht aus Syrien - ich bin Algerier. Ich bin ein Illegaler, kein Flüchtling", gibt der angebliche Kriegsflüchtling Hamza auf dem Wiener Westbahnhof zu, nachdem er von einem Arabisch sprechenden Reporter der "Washington Post" enttarnt worden war. Schlechtes Gewissen hat er keines. "Das einzige, was du in meinem Land tun kannst, um zu überleben, ist kriminell zu sein", so Hamza. Und das wollte er eben nicht mehr.
Der 27-Jährige ist aber nur einer von vielen, die in der Hoffnung auf Asyl skrupellos in die Rolle eines Syrers schlüpfen - teils einfach mit Lügen, teils aber auch mit für ein paar Hundert Euro gekauften Pässen von verstorbenen Syrern.
"Ich habe hier schon Menschen aus Marokko, Tunesien, Algerien und Libyen getroffen, die alle behauptet haben, sie seien Syrer", erzählt der gebürtige Libyer Hisham Fares, der freiwillig als Dolmetscher am Westbahnhof hilft. "Das Traurige daran ist, dass diejenigen, die tatsächlich vor dem Krieg flüchten, letztlich den Preis für diese Betrügereien zahlen müssen."
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