Drama vor Bali

Explosion auf Ausflugsschiff: Österreicherin tot

Österreich
15.09.2016 17:03

Bei einer Explosion am Donnerstag auf einem Ausflugsschiff vor der indonesischen Insel Bali sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Bei einem der Todesopfer handelt es sich um eine 28-jährige Touristin aus der Steiermark. 18 Menschen - darunter der Lebensgefährte der Frau - wurden bei der Tragödie teils schwer verletzt. Insgesamt waren vier Urlauber aus Österreich an Bord des Unglücksschiffes.

Die junge Steirerin wurde noch in ein Spital gebracht, starb dort jedoch wenig später. Ihr Lebensgefährte trug Verletzungen davon, sei aber nicht in Lebensgefahr, so Thomas Schnöll, Sprecher des Außenministeriums. Die Botschaft habe mit ihm bereits telefonisch in Kontakt treten können. Die beiden anderen Österreicher an Bord blieben unversehrt, das Paar brach laut Informationen der "Krone" seinen Urlaub sofort ab.

Es habe sich nicht um eine organisierte Reisegruppe aus Österreich gehandelt, sondern um Individualreisende, so das Außenministerium. Der österreichische Konsul werde sich an Ort und Stelle ein Bild machen und Kontakt zu den betroffenen österreichischen Urlaubern aufnehmen, sagte Schnöll.

18 Menschen teils schwer verletzt
Die andere getötete Ausländerin, deren Identität bislang unklar blieb, starb noch am Unfallort an schweren Kopfverletzungen. Insgesamt 18 Menschen, darunter laut Medienberichten zwei Deutsche und vier Spanier, erlitten Verletzungen, offenbar vor allem Schnitt- und Schürfwunden, laut australischen Medienberichten zum Teil aber auch sehr schwere wie gebrochene oder abgerissene Gliedmaßen.

An Bord des Schnellboots "Gili Cat II" waren nach Polizeiangaben rund 30 Urlauber aus dem Ausland sowie vier Besatzungsmitglieder gewesen. Die Passagiere stammten demnach aus Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden, Italien, Portugal, Irland, Spanien und Österreich.

Das Boot sei gegen 9.30 Uhr Ortszeit gerade einmal 200 Meter vom Hafen entfernt gewesen, als der Tank explodierte. Anschließend spielten sich dramatische Szenen ab, als Rettungskräfte die blutenden Verletzten versorgten und abtransportierten.

Treibstofftank explodiert, Anschlag ausgeschlossen
Einen Anschlag schlossen die indonesischen Behörden nach ersten Ermittlungen aus. Alle Spuren und auch die Berichte der Passagiere wiesen auf eine Explosion des Treibstofftanks hin, sagte der örtliche Polizeichef Sugeng Sudarso. Laut seinen Angaben liegt die Batterie genau über dem Tank, er vermutete deshalb, dass die Explosion von einem Kurzschluss ausgelöst wurde.

Australische Medien zitierten einen Vertreter der Hafenbehörde mit der Aussage, die Fähre sei zuletzt im vergangenen Februar der jährlichen Sicherheitsüberprüfung unterzogen worden. Das Boot war offenbar von Padang Bai im Osten von Bali zu der kleinen Insel Gili Trawangan vor Lombok unterwegs. Gili Trawangan galt früher als Backpacker-Paradies. Heute bieten dort zahlreiche Tauchshops Schnorchel- und Tauchausflüge an.

Häufig Unfälle wegen mangelnder Standards
Bali gilt als die westlichste der Kleinen Sundainseln. Sie befindet sich zwischen Java und Lombok und ist vom westlich gelegenen Java durch die zweieinhalb Kilometer breite Bali-Straße getrennt. 2015 machten auf der Insel im Indischen Ozean vier Millionen Touristen Urlaub.

Obwohl die Verbindungen zwischen Indonesiens mehr als 17.000 Inseln vor allem von Fähren und anderen Schiffen abgedeckt werden, genügen diese oftmals nicht den internationalen Sicherheitsstandards. Immer wieder kommt es zu schweren Unfällen. Im vergangenen Jahr wurden bei einem Unfall Dutzende Touristen verletzt, als sich auf einer Fähre zwischen Bali und der Nachbarinsel Lombok mehrere kleinere Explosionen ereigneten.

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