Nach Flugzeugabsturz

Ex-Airline-Chef am Wiener Flughafen festgenommen

Österreich
15.06.2015 16:37
Diese Verhaftung sorgt in Italien für Schlagzeilen: Der Ex-Chef der tunesischen Airline Tuninter wurde auf dem Flughafen Wien-Schwechat in Handschellen gelegt. Als einer der verurteilten Verantwortlichen eines verheerenden Flugzeugabsturzes 2005 vor Sizilien war er per Haftbefehl gesucht worden.

16 Tote, 23 Verletzte - die traurige Bilanz des Flug-Dramas vom 6. August 2005 vor der Küste Palermos. Der Tuninter-ATR72-Maschine war der Treibstoff ausgegangen, der Pilot entschied sich zur Notlandung. Der Flieger zerbrach in drei Teile. Die Untersuchungen dauerten Jahre - und die Ergebnisse waren unfassbar: In die Unglücksmaschine wurde vor dem Absturz eine zu kleine Tankanzeige eingebaut. So konnten die Piloten nicht sehen, dass ihr Treibstoff bereits erschöpft war. Noch unglaublicher: Laut Ermittlern wäre es noch möglich gewesen, im Gleitflug den Flughafen von Palermo zu erreichen. Doch statt diesem Manöver habe der Pilot im Cockpit gebetet.

Sechs Jahre Haft für Ex-Generaldirektor
Ab 2009 wurden die Verantwortlichen nach und nach in Prozessen verurteilt - vom Piloten über die Mechaniker bis hin zum obersten Boss der tunesischen Fluggesellschaft. Der ehemalige Generaldirektor fasste 2013 sechs Jahre Haft aus - allerdings in Abwesenheit, Monce Z. war nicht zum Prozess erschienen. Und freiwillig gestellt hatte er sich seitdem auch nicht. Folge: ein europäischer Haftbefehl. Und dieser wurde nun am 7. Juni auf dem Flughafen Wien-Schwechat vollzogen. Als der Ex-Manager nach der Landung seinen Pass zückte, klickten die Handschellen.

Der Tunesier kam in Auslieferungshaft, ist mittlerweile aber wieder auf freiem Fuß. Aufgrund seines Gesundheitszustandes durfte er gegen 10.000 Euro Kaution in den Hausarrest. Er darf Österreich bis zur Entscheidung über seine Auslieferung an Italien nicht verlassen.

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