Denn derzeit versorgt sich der Taxibetreiber Milan Milic, in dessen "Ökotaxi"-Flotte der neue Tesla S fahren wird, noch selbst mit zwei Supercharger-Tankstellen. "Wir werden sehen, wie rentabel das Konzept E-Taxi ist", meinte Milic bei der Präsentation seines neuen Wagens, den man über die Funkzentrale 40100 bestellen kann. Im Herbst will er drei weitere Fahrzeuge anschaffen, langfristig auf rund 20 E-Taxis aufrüsten.
"Innerstädtischen Verkehr umweltverträglicher machen"
Der Rest seiner Flotte fährt derzeit ebenfalls mit umweltfreundlichen Hybrid- und Gasantrieben. Insgesamt sind über 20 Prozent der 40100-Wagen solche "Green Taxis". Jeder 40100-Kunde kann in der Funkzentrale auch ein Ökotaxi bestellen - mit etwas Glück kommt dann sogar der Tesla S, die Kosten bleiben gleich. "Wir sehen Taxis als Teil des öffentlichen Verkehrs und versuchen so, den innerstädtischen Verkehr umweltverträglicher zu machen", meinte Hartmann. Die Resonanz im Privatkundenbereich sei allerdings noch gering. Dafür würden viele Firmen, Hotels oder Events ausdrücklich auf "Green Taxis" bestehen.
"Langfristig wollen wir alle Wagen auf grüne Mobilität umstellen", so der 40100-Geschäftsführer. Dazu sei man aber auf die Kooperation der Taxiunternehmer angewiesen. Derzeit sind in Wien insgesamt rund 5.000 Taxis unterwegs, 1.850 Fahrzeuge gehören zur Funkzentrale 40100.
Hohe Anschaffungskosten für E-Autos schrecken noch ab
Noch schrecken vor allem die hohen Anschaffungskosten der E-Autos viele ab. Um Anreize zu schaffen, stellt Tesla für diese Pioniertaxis daher nicht nur "Supercharger" - zum Vergleich: an einer normalen Steckdose würde das Taxi etwa dreieinhalb Stunden laden -, sondern auch den Strom gratis zur Verfügung. Trotzdem wünschen sich Hartmann und Milic einen Ausbau der Ladeinfrastruktur in Wien. Derzeit stehen nur wenige Strom-Tankstellen zur Verfügung, oft gibt es dann auch Probleme bei der Stecker-Kompatibilität.
"Das Problem ist die Versorgung", so Hartmann. Gemeinsam mit der Stadt Wien arbeite man daher an der Prüfung einer flächendeckenderen Ladeinfrastruktur. Die Ergebnisse sollen im Herbst vorliegen. Doch trotz des teuren Autos und der noch nicht optimalen Infrastruktur soll sich das E-Taxi-Geschäft für Milic nach spätesten fünfeinhalb Jahren rechnen. Denn nach dem Fahrer seien die Benzinkosten der zweitgrößte Kostenfaktor. "Der fällt jetzt praktisch völlig weg", so Hartmann.
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