Vor dem Undercover-Einsatz müssen sie sich schminken. Drogensüchtige haben einen eigenen Blick, die Augen blutunterlaufen mit schwarzen Ringen, das Gesicht eingefallen, dumpf, müde, fahl. Unter den "Sucht-Zombies" würden die Polizisten auffallen. Also ab in die Maske. Was am Ende herauskommt, ist ein Polizist im Dealerpelz. "Das Problem ist", sagt ein Ermittler, "dass wir die Händler sofort erkennen, man entwickelt einen Blick dafür. Umgekehrt ist es genauso."
Die EGS, die Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität, ist täglich unterwegs. Streifzug durch die U-Bahn-Welt. Treffpunkt Handelskai, es regnet. Die falschen Dealer, die mit den Polizeimarken, mischen sich unter die echten, die mit dem Gift. Vor allem die Lifte werden zur mobilen Drogenzentrale. "Dort sind sie unter sich, niemand kann sie stören", sagt ein Ermittler. Dann geht es schnell: Zugriff, Festnahme, Sicherstellung der Drogen. Insgesamt viermal wird sich das an diesem Tag noch wiederholen.
Anderer Ort, andere Truppe, gleiche Probleme. Station Praterstern, jetzt unterwegs mit der Bereitschaftseinheit. Hier sind es vor allem die Betrunkenen und die Dealer, die auffallen. Immer mehr Junge vergeuden hier ihr Leben. Wenn das Lokal Fluc wieder voll ist, dann sind es die Jugendlichen davor auch. Einsatzkommandant Manfred Ihle weiß: "Und wenn diese Klientel durch Drogen illuminiert ist, dann ist schnell einmal eine Nase schief."
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