"Traurige Premiere"

Einbruch in ARBÖ-Zentrum: Pannenfahrer gefesselt

Österreich
10.05.2016 07:28

Ein regelrechtes Martyrium hat ein Pannenfahrer (33) im ARBÖ-Stützpunkt im Salzburger Bischofshofen erlebt: Der Mitarbeiter - er schlief im Bereitschaftsraum - wurde in der Nacht auf Montag durch Geräusche wach. Im Stiegenhaus überwältigen ihn schließlich zwei Vermummte, schlugen zu, forderten den Tresorschlüssel und fesselten ihr Opfer.

Viele Stunden musste der Pannenfahrer gefesselt am Stiegengeländer ausharren: Um 7 Uhr kam ein Kollege in den Dienst und befreite ihn. Die Kabelbinder hatten sich so tief in die Haut gegraben, dass seine Hände ganz blau waren

Rückblende in eine Nacht mit dramatischen Ereignissen: Der Mitarbeiter legte sich gegen 1 Uhr im Bereitschaftsraum im Keller des Gebäudes schlafen. "Wir handhaben die Nachtdienste unterschiedlich", heißt es beim ARBÖ. Wer nicht vor Ort wohnt, kann die Schlafgelegenheit direkt in der Dienststelle nutzen. Damit dürften die beiden Räuber nicht gerechnet haben.

"Schlüssel, Schlüssel!"
Das Duo verschaffte sich Zutritt zum Gebäude und weckte damit den Mitarbeiter. Als plötzlich der 33-Jährige vor den Tätern stand, schlugen sie ihm mehrmals mit einem harten Gegenstand auf den Kopf und drängten ihn zurück Richtung Keller. Dann forderten sie in gebrochenem Deutsch: "Schlüssel, Schlüssel!" So vehement, dass das Opfer keinen anderen Ausweg mehr sah und ihnen den Schlüssel aushändigte. Die Täter räumten den Tresor und auch mehrere Handkassen leer. Ihr Opfer fesselten sie noch am Stiegengeländer und ergriffen die Flucht.

ARBÖ-Team steht unter Schock
Ein ARBÖ-Prüfzentrum war noch nie Ziel einer körperlichen Attacke durch Räuber. "Eine traurige Premiere", ist auch Sprecherin Renate Eschenlohr betroffen und spricht damit für das ganze Team. Der Pannenfahrer wurde schon wieder aus dem Spital entlassen, leidet aber unter einem schweren Schock: "Er ist schon seit Jahren bei uns, ein überaus beliebter Mitarbeiter, der sich auch in der Gegend gut auskennt", betont sie und wünscht jetzt eine rasche Genesung.

Auch ARBÖ-Präsident Manfred Gruber besuchte das Team am Tag danach: "Wir sind alle sehr betroffen und überrascht. So etwas gab es in der Form noch nie." Und er wundert sich über das Duo: "Bei unseren Prüfzentren ist nicht viel zu holen." Einnahmen, wie kleinere Erträge aus dem Shop, werden regelmäßig zur Bank gebracht. Auch Vignetten werden nicht in größeren Mengen gelagert.

Sicherheitsvorkehrungen sollen verschärft werden
Spuren wurden gesichert. Das Landeskriminalamt ermittelt. Und in der ARBÖ-Chefetage überlegt man für die sechs Salzburger Niederlassungen schärfere Vorkehrungen. Gruber: "Bewegungsmelder, LED-Lampen, Alarmanlagen. Die Sicherheit geht vor."

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