Über Jahre hinweg

Edelstahl um 700.000 Euro gestohlen – Duo in Haft

Österreich
01.02.2014 11:00
Im Kapfenberger Böhlerwerk in der Steiermark ist eine Bombe geplatzt: Jahrelang sollen ein Werksarbeiter und ein Geschäftsmann, der als Lieferant Zugang zum Areal hatte, Edelstahlschrott gestohlen haben. Der Schaden beträgt mindestens 700.000 Euro. Die Verdächtigen befinden sich hinter Gittern, beide sind nur teilweise geständig.

Bereits vor Monaten fiel einem aufmerksamen Arbeiter auf, dass immer wieder wertvoller Edelstahlschrott abtransportiert wurde. Normalerweise werden die wertvollen und teuren Metallabfälle eingeschmolzen und zur Stahlerzeugung verwendet. Der Steirer wandte sich daraufhin an die Polizei, das Landeskriminalamt begann mit umfangreichen Erhebungen.

Am Ende gab es zwei Verhaftungen: Für einen 37 Jahre alten Werksarbeiter und einen 49-jährigen Obersteirer, der im Mürztal eine Firma betreibt und freien Zugang zum Böhlerwerk hatte, klickten die Handschellen. Die beiden sollen im Zeitraum von 2010 bis 2013 Stahlschrott im Wert von mindestens 700.000 Euro aus dem Werk abtransportiert und an ausländische Firmen weiterverkauft haben.

Lieferant ließ Stahlschrott unbemerkt verschwinden
Laut den intensiven Erhebungen war es offenbar kein Problem, das kostbare Metall aus dem Werk zu bringen. "Der Geschäftsmann hielt sich dort oft auf, weil er als Lieferant diverse Werkstücke brachte", berichtet ein erhebender Beamter. "Zu unterschiedlichen Zeiten borgte er sich im Werk einen Hubstapler aus, transportierte damit den Edelstahlschrott zu seinem Lkw und lud ihn auf. So einfach funktionierte das."

Der Werksarbeiter und mutmaßliche Komplize sorgte dafür, dass der Diebstahl niemandem auffiel. Dafür bekam er vom Verkaufserlös - das Metall wurde ausländischen Unternehmen um sechs Euro das Kilo angeboten - die Hälfte. So verschafften sich er und sein Partner über vier Jahre ein großzügiges Taschengeld, mit dem es sich bestimmt ganz gut leben ließ.

Stärkere Kontrollen auf Schrottplätzen geplant
Bei der Befragung mimten die Verdächtigen anfangs die Ahnungslosen. Schließlich legten sie ein Teilgeständnis ab. Den Erhebungen zufolge sollen sie an die 400.000 Euro verdient haben. Ob sie den Schaden zurückzahlen können, ist mehr als fraglich. Werksintern ist nun damit zu rechnen, dass auf den Schrottplätzen die Kontrollen verstärkt werden.

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