Pensionierungswelle

Düstere Prognosen: Immer mehr Orte ohne Hausarzt

Österreich
07.08.2017 16:50

Den Bergdoktor, den Hausarzt in der Dorfpraxis oder den vertrauten Mediziner im Gemeindebau wird es bald nicht mehr geben. Insgesamt 67 Kassen-Praxen für Allgemeinmediziner standen im März in Österreich leer - Tendenz steigend. Nachfolger für Hausärzte sind kaum noch zu finden.

"Wir stehen vor einem Dilemma", sagt Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres. Seine Prognosen sind düster: Das bewährte System der flächendeckenden Hausärzte-Versorgung könnte schon bald der Vergangenheit angehören. Zu wenig Geld, keine Abgeltung von Sonderleistungen, enormer Druck, wirtschaftliches Risiko. "Wer von unseren Nachwuchs-Allgemeinmedizinern will sich das antun? Die Jungen werden Fachärzte, verdienen besser und genießen mehr Prestige."

Vier von zehn Medizinabsolventen verlassen das Land, um Karriere zu machen, statt Hausarzt zu werden. Andreas Obermaier, Direktor der Wiener Gebietskrankenkasse, wollte den Vorwurf "schlechter Kassenverträge" im Ö1-Interview nicht auf sich sitzen lassen: "Die sind nicht unattraktiv." Durchschnittlich bekomme ein Allgemeinmediziner im Jahr 286.000 Euro (Brutto) von der Kasse ausbezahlt.

Fakt ist: Dem Land droht ein dramatischer Ärztemangel. Eine Pensionierungswelle steht kurz bevor. Szekeres: "60 Prozent von 14.000 Allgemeinmedizinern gehen in den kommenden Jahren in Pension."

Sandra Ramsauer, Kronen Zeitung

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