Nina Spale, ihr Lebensgefährte Andreas Gabauer sowie Robert Wührer treten in Garsten im Bezirk Steyr-Land für die Gemeinderatswahl an. Schon kurz nachdem die Kandidatur des Dreiergespanns bekannt geworden war, tauchten erste Hasspostings auf, berichten die "Oberösterreichischen Nachrichten". Nachdem diese gelöscht wurden und in einem Lokalblatt über die Vorkommnisse berichtet wurde, erhielten die Kandidaten eine Flut an Droh-E-Mails.
"Ihr könnt euch nicht verstecken"
"Da habt ihr Nazi-Schergen die Lügenpresse auf eure Seite gezogen. Welches braune Übel Ihr erfährt, bleibt außer Frage, wird aber dann geschehen, wenn ihr es nicht in Erwartung zieht", zitiert der ORF den Inhalt einer Mail an Spale, die sie in der Nacht auf Montag erhalten hatte. Doch dem nicht genug: Der Unbekannte schildert dem Bericht zufolge in den E-Mails auch noch detailgenau den Tagesablauf der Politikerin. So wusste der Täter, was Spale gegessen hatte oder wie lange ihre Kinder im Garten gespielt hatten. "Ihr könnt euch nicht verstecken", droht der Unbekannte.
Keine konkrete Spur
Spale erstattete sofort Anzeige. Im Fall einer Wahl wollen weder sie noch ihre beiden Parteikollegen das Mandat annehmen. Die Kandidatur zu streichen, sei aus rechtlichen Gründen nicht mehr möglich. Die Polizei ermittelt auf Hochtouren, eine konkrete Spur zum Täter gebe es bislang jedoch nicht. Die E-Mails wurden über einen Server in Tschechien unter verschiedenen Adressen versandt. Spale wurde der Druck zu viel - sie sagte alle Wahlkampftermine ab und tauchte mit ihren Kindern im Alter von einem, vier und acht Jahren unter.
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