Drama in Floridsdorf

Dreijähriger stürzte in Wien aus 12. Stock – tot

Österreich
09.04.2014 11:35
Unfassbares Drama um einen kleinen Buben in Wien-Floridsdorf: Am späten Dienstagnachmittag dürfte der Dreijährige beim Spielen auf eine Fensterbank geklettert und aus dem zwölften Stock 40 Meter in die Tiefe gestürzt sein - er hatte keine Chance. Die Mutter, die zu dem Zeitpunkt zu Hause war, erlitt einen Schock.

Der Gebäudekomplex an der Ecke Mitterhofergasse/Jedlersdorfer Straße wurde gegen 18 Uhr Schauplatz des unvorstellbaren Unfalls: Aus einem der obersten Stockwerke stürzte der Bub in den Innenhof und war sofort tot.

Wie es genau zu dem tragischen Unglück kam, darüber kann derzeit nur spekuliert werden. Denn die Mutter des Dreijährigen, die sich in der Wohnung aufhielt, konnte noch nicht befragt werden. Sie erlitt einen schweren Schock und wurde über Nacht - wie die anderen Familienmitglieder - vom Kriseninterventionsteam betreut.

Fliegengitter vor Fenster zerrissen
Laut Polizeisprecherin Adina Mircioane befand sich vor dem Fenster, aus dem der Dreijährige stürzte, ein Stockbett. Möglicherweise ist der Bub von diesem Bett aus in die Tiefe gestürzt. Ein Fliegengitter vor dem Fenster war zerrissen. Warum das Fenster nicht offen stand, sondern gekippt war, als die Polizei sich in der Wohnung umsah, ist noch Gegenstand Ermittlungen.

Auch die Wiener Berufsrettung, die binnen weniger Minuten am Unfallort eintraf, konnte dem Kind nicht mehr helfen. Sogar routinierte Helfer stehen dem Unglück fassungslos gegenüber. Augenzeugen, die sich am Unfallort einfanden, brachen in Tränen aus. Viele von ihnen kannten den kleinen Buben und konnten das Drama einfach nicht fassen.

Jährlich rund 20 Fensterstürze von Kindern
In Österreich ereignen sich nach Angaben des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) jährlich rund 20 Fensterstürze von Kindern, zwei bis drei mit tödlichem Ausgang. "Vor allem für die Kleinsten zwischen zwei und vier Jahren besteht ein erhöhtes Risiko", warnte die Organisation in einer Aussendung.

"Sind Kleinkinder im Haushalt, sollten die Fenster immer mit Fenstersperren versehen sein", erklärte Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Forschung und Wissensmanagement. Am besten geeignet sind Sperren, die bereits in den Fenstergriff integriert und mit einem Schlüssel zu öffnen sind. "Aufgrund der gleichbleibenden Unfallzahlen in Österreich sollte auch über eine verpflichtende Umsetzung von Fenstersicherungen diskutiert werden", forderte der Fachmann.

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