Müll und Chaos

Der “Satan von Ottakring” lebt wie ein Messie

Österreich
08.05.2014 16:50
Das dunkle Vorleben des Wiener "Prater-Phantoms" zeigt die Gefährlichkeit des Psychiatrie-Patienten. Wie berichtet, ging der Serientäter mit dem Schnitzelklopfer als "Satan von Ottakring" in die österreichische Kriminalgeschichte ein. In seiner Wohnung türmen sich Müllberge, es herrscht das blanke Chaos.

In der Wohnung in Wien-Alsergrund liegen Müll und Kleidungsstücke verstreut in den drei Zimmern, es ist feucht, es riecht streng - Friedrich K. ist das, was man als einen Messie bezeichnet. Nur wenige Menschen hatten gelegentlich einen Einblick in seine Unterkunft - die Hausbesorgerin, die Hausverwaltung, eine Nachbarin. "Ich traute mich nie in die Wohnung, er hat mich als Frau auch nie respektiert. Nur mein Mann kam halbwegs mit ihm zurecht", so die Nachbarin (Bild).

Dass es sich bei dem 88-Jährigen um den "Schnitzelklopfer-Täter" handeln soll, war für sein Umfeld ein Schock. Von seiner nicht minder dunklen Vergangenheit wusste es zu dem Zeitpunkt noch nichts. Denn nach "Krone"-Recherchen begann K. seine kriminelle Laufbahn bereits in den 1950er-Jahren.

K. bereits mehrmals in Psychiatrie eingewiesen
Wie berichtet, ging der Mann als "Satan von Ottakring" in die Kriminalgeschichte ein. Er brachte unschuldige Frauen "ins Zuchthaus", wie bereits 1951 die renommierte "Zeit" schrieb. 1977 dann ein Mordversuch - er schoss einen Nebenbuhler in den Rücken. Und zuletzt - 27 Jahre später - attackierte er drei Frauen im Wiener Prater, eine davon mit einem Schnitzelklopfer.

In der Psychiatrie war und ist K. Stammgast, schon bei seinem Prozess wegen Mordversuchs Anfang der 1980er-Jahre rieten Sachverständige zur Einweisung in eine Anstalt. Der Verdächtige sprach damals von Stimmen aus dem Jenseits, von "Astralfrauen", die ihm die Waffe besorgt hätten.

Verdächtiger wurde noch nicht befragt
Seit Dienstag sitzt der Patient neuerlich auf der Baumgartner Höhe, die Justizwache schiebt Dienst vor seinem Zimmer. Zu den drei Attacken im Wiener Prater konnte der Verdächtige bislang noch nicht einvernommen werden. Indes hat die Staatsanwaltschaft einen Antrag auf Verhängung der Untersuchungshaft gestellt.

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