5 Täter in Haft

Der Gärtner war's: Überfall auf 78-Jährige geklärt

Österreich
10.04.2017 13:23

Der Gärntner war's: Nach einem brutalen Überfall auf eine 78-Jährige in ihrem eigenen Haus - die Pensionistin war im August des Vorjahres brutal gefesselt und ausgeraubt worden - hat die Polizei nun fünf mutmaßliche Täter festgenommen, ein sechster befindet sich noch auf der Flucht. Drahtzieher des brutalen Coups war ein 48 Jahre alter Verdächtiger aus Mazedonien, der für die Frau immer wieder Arbeiten im Garten erledigt hatte.

Es waren schreckliche Momente, die die 78-Jährige in der Nacht auf den 14. August in ihrer Wohnung in Leonding durchleben musste. Drei mit einem Messer und Schraubenziehern bewaffnete Maskierte waren über den Balkon in die Räumlichkeiten eingedrungen, überwältigten die Frau im Schlaf, schlugen sie mehrmals und fesselten sie. Der verwendete Strick wurde dem Opfer dabei derart um den Hals gelegt, dass sich die 78-Jährige beim Aufstehen möglicherweise stranguliert hätte, wie es am Montag bei einer Pressekonferenz hieß.

3200 Euro, zwei Ringe und Handy erbeutet
Als die Männer im Anschluss die Wohnung auf der Suche nach Geld und Wertgegenständen auf den Kopf stellten, stießen sie auf einen schlafenden 38 Jahre alten Mongolen, der sich bei der Frau einquartiert hatte. Auch er wurde von den Tätern überwältigt und gefesselt. Mit 3200 Euro, zwei Ringen sowie einem Mobiltelefon machten sich die Räuber aus dem Staub, der 38-jährige Asylwerber konnte sich und die Pensionistin befreien.

Im Zuge der Ermittlungen stießen die Kriminalbeamten auf einen 48 Jahre alten Mazedonier, der in der Steiermark lebte. Dieser - stets knapp bei Kasse - hatte gelegentlich im Schrebergarten der Frau gegen Bezahlung ausgeholfen und war offenbar der Meinung, dass im Haus der 78-Jährigen weit mehr zu holen sei. So ging er davon aus, dass sein späteres Opfer 300.000 Euro in bar in ihrer Wohnung gebunkert hatte. Diese Annahme war allerdings vollkommen überzogen.

Gemeinsam mit einem rumänischen Freund plante er daraufhin den Überfall. Der Rumäne wiederum holte vier Landsleute als Verstärkung hinzu, die aus der Stadt Caracal anreisten und die Tat ausführten. Drei von ihnen drangen in die Wohnung ein, ein vierter stand Schmiere.

Nicht genug Beweise für Anklage wegen Mordversuchs
Fünf der Verdächtigen wurden mittlerweile gefasst. Sie sind alle in U-Haft, geständig und bereits angeklagt. Nach einem sechsten wird mittels EU-Haftbefehls gesucht. Die Drahtzieher sind bisher strafrechtlich nicht aufgefallen, die Ausführenden wegen Vermögensdelikten im Ausland vorbestraft.

Allen drohen ein bis 15 Jahre Haft wegen schweren Raubes und Freiheitsentziehung. Die Staatsanwaltschaft Linz hatte wegen der riskanten Fesselung der Frau sogar eine Anklage wegen Mordversuchs erwogen, die Beweise hätten aber nicht ausgereicht, so Staatsanwalt Philip Christl.

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