Streit um Erbschaft

Burgenländer: “Bruder schoss mir in den Bauch”

Österreich
09.04.2016 17:14

Der Schock sitzt tief, das Sprechen fällt Helmut Muhr schwer. Ende März wurde der 61-Jährige im Streit um eine Erbschaft von seinem eigenen Bruder Herbert (54) mit einer Pistole angeschossen. Tagelang lag der Verletzte im Spital. Jetzt gab das Opfer "Krone"-Redakteur Karl Grammer und unserem Burgenland-Fotografen Christian Schulter das erste Interview.

"Krone": Herr Muhr, wie kam es zu dem Eklat?
Helmut Muhr: Ich war im Haus unserer verstorbenen Mutter in Zahling im Bezirk Jennersdorf. Ich bin dort oft putzen. Plötzlich fuhr mein Bruder Herbert vor. Mit der Pistole in der Hand stieg er aus dem Auto aus.

"Krone": Was geschah dann?
Muhr: Ich bin sofort in die Küche geflüchtet, habe mich eingesperrt. Mein Bruder stand vor der Tür und schrie: "Trau di aussa, i ram di weg!" Kurz darauf krachte es.

"Krone": Wo wurden Sie getroffen?
Muhr: Das Projektil ging durch das Glas der Tür, durchschlug meine Hand und traf mich in den Bauch. Einen Zentimeter weiter in der Mitte, und ich wäre tot gewesen.

"Krone": Wie schlimm waren die Schmerzen?
Muhr: Es brannte. Anfangs dachte ich, es war ein Plastikgeschoss. Erst als die Gemeindeärztin kam und sagte, ich hätte ein Loch im Bauch mit einer Kugel drin, realisierte ich, dass Herberts Waffe echt war.

"Krone": Ihr Bruder fuhr danach zur Polizei und wollte Sie anzeigen, weil Sie ihn mit einem Pfefferspray attackiert hätten. Stimmt das?
Muhr: Ich hatte mir den Pfefferspray gekauft, um mich vor Herbert schützen zu können. Nachdem er auf mich geschossen hatte, habe ich ihn kurz besprüht.

"Krone": Gab es oft Streit?
Muhr: Immer wieder.

"Krone": Haben Sie Ihren Bruder seit der Schussverletzung gesehen?
Muhr: Ich habe keinen Kontakt mehr zu ihm. Herbert ist in Untersuchungshaft. Laut Polizeiprotokoll war es ein Mordversuch. Den Rest hat das Gericht zu klären.

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