Flüchtlingsdrama

Bürgermeister: “EU hat Sizilien im Stich gelassen”

Österreich
02.05.2015 16:35
Catania, Hafenstadt an der Ostküste Siziliens, ist der Anker der Hoffnung für Zigtausende, die dem Krieg entfliehen. Es sind verzweifelte Männer, Frauen und Kinder. Der Flüchtlingsansturm reißt nicht ab, wie sich die Caritas aus Österreich vor Ort überzeugen konnte. Der dortige Bürgermeister kritisiert die EU und fordert einen Korridor für Menschen, die Recht auf Asyl in Europa haben.

Der Friedhof der Flüchtlingsschiffe und die vielen tragischen Schicksale der Menschen in Not - wie etwa eine hochschwangere Frau aus Gambia, die bei der Überfahrt nur Salzwasser zu trinken bekam und ihr Baby verlor - bewegen Caritas-Wien-Generalsekretär Klaus Schwertner. Bei einem Treffen mit dem Bürgermeister der sizilianischen Großstadt, Enzo Bianco, unterstützte Letzterer offiziell die Initiative gegen das Massensterben im Mittelmeer, die bereits mehr als 35.000 Österreicher unter www.gegen-unrecht.at unterschrieben haben.

Aufnahmezentrum in Catania gefordert
"Europa hat uns in den letzten Jahren im Stich gelassen! Europa hat sich auf die andere Seite gestellt", übt Bianco Kritik an der Flüchtlingspolitik der EU. Er fordert ein Aufnahmezentrum in Catania, das nicht die Fahne von Catania trägt, sondern jene der EU.

Schwertner ist überwältigt von der Solidarität der Sizilianer, vom Taxifahrer bis zu den Freiwilligen, die sich für die Essensausgabe engagieren. So wurden am Donnerstagabend 400 Portionen Spaghetti bolognese verteilt. "Schockiert" ist Schwertner über das britische Kriegsschiff im Hafen. Es diene wohl nicht der Rettung von Menschenleben.

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