Ob das (um konjunkturelle Effekte) bereinigte "strukturelle Nulldefizit" erreicht wird, ist Ansichtssache. Dieses ist eingehalten, wenn der Abgang nicht über 0,5 Prozent des BIP liegt. Das ist mit 0,66 Prozent nicht der Fall. Da allerdings die zusätzlichen Kosten für die Flüchtlingskrise von der EU anerkannt werden dürften, könnte Österreich dann diese Vorgabe der Union doch noch erreichen.
Finanzminister Hans Jörg Schelling zeigte sich bei der Debatte zuversichtlich, dass man seitens der EU eine positive Einschätzung erhalten werde. An der Gestaltung des "strukturellen Defizits" übte er neuerlich Kritik, über die Methodik werde man reden müssen.
Mit dem Budget beschlossen wurde auch der im Oktober angekündigte, 688,8 Millionen Euro schwere Nachtragshaushalt für das laufende Jahr. Mehr als die Hälfte (350 Millionen Euro) erhält das Unterrichtsministerium zur Bezahlung von Lehrergehältern, an das Innenministerium fließen 230 Millionen Euro zur Bewältigung der Flüchtlingskrise und weitere 72 Millionen Euro als erste Tranche der im Jänner beschlossenen "Sicherheitsoffensive".
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