Arbeiten bis 2026

Brennerbasistunnel: Startschuss für Hauptröhre

Österreich
19.03.2015 19:01
Mit einem Festakt haben am Donnerstagabend bei Tulfes in Tirol die Hauptarbeiten am Bau des Brennerbasistunnels begonnen. Die "längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt" soll 2026 in Betrieb gehen. Gegner des Projektes kritisieren unter anderem, dass auf der bestehenden Bahn genügend Kapazitäten vorhanden seien und die Lkw-Verlagerung auf die Schiene nicht funktioniere.

Die Gesamtkosten für das Projekt werden nach Betreiberangaben derzeit mit 8,5 Milliarden Euro beziffert. 40 Prozent bezahlt die EU, den Rest teilen sich Österreich und Italien. Während die Nordlaufstrecken in Österreich mit der Unterinntaltrasse bereits bestehen, laufen zumindest die Vorbereitungen auf Südtiroler Seite bereits. Dort soll 2016 mit dem Bau der Zulaufstrecken gestartet werden. In Bayern ist der Start für den Zulauf noch in weiterer Ferne und stößt vor allem bei Anrainern auf zum Teil erbitterten Widerstand.

Vier Tunnelabschnitte um 380 Millionen Euro
Als Tunnelpatin für das 64 Kilometer lange Herzstück der neuen Brennerbahn zwischen München und Verona fungierte EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc. Seit vergangenen September laufen die Vortriebsarbeiten am bisher größten Baulos Tulfes-Pfons. Das Auftragsvolumen beträgt 380 Millionen Euro und sieht die Errichtung von insgesamt vier Tunnelabschnitten vor.

Beim Zufahrtstunnel Ahrental wurde nach nur drei Monaten die Tiefe der künftigen Hauptröhren erreicht. Damit sind die logistischen Voraussetzungen für den Ausbruch der ersten Kilometer des Haupttunnels sowie der Verbindungstunnels von der Umfahrung Innsbruck zum Haupttunnel geschaffen. Auf Südtiroler Seite wurden mittlerweile bereits 3,6 Kilometer des Haupttunnels vorangetrieben. Insgesamt sind 36 Tunnel-Kilometer auf beiden Seiten des Brenners ausgebrochen.

Auf italienischer Seite wird derzeit mit Hochdruck am 300 Millionen Euro schweren Baulos Eisackunterquerung gearbeitet. Dieses Baulos bildet den südlichsten Abschnitt des Brennerbasistunnels und liegt in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Franzensfeste. Auf österreichischer Seite starten in den nächsten Monaten drei weitere Vortriebe. Ab November kommt dabei erstmals eine Tunnelbohrmaschine zum Einsatz. Diese wird vom Ahrental aus Richtung Brenner einen weiteren Erkundungsstollenabschnitt von 15 Kilometern ausbrechen.

Unmittelbar vor der Ausschreibung steht der Abschnitt Mauls-Brenner. Dieser Abschnitt beinhaltet den Bau des Erkundungsstollens nördlich der periadriatischen "Störzone" bis zum Brenner, die gesamten Haupttunnel von der Unterquerung des Eisacks bis zum Brenner einschließlich der Nothaltestelle von Trens.

Eisenbahnverbindung ab 2026 in Betrieb
2016 wird zudem das Hauptbaulos Ahrental-Brenner auf österreichischer Seite ausgeschrieben. Dieses Baulos mit einem geschätzten Ausschreibungsvolumen von etwa 1,8 Milliarden Euro sieht den Bau der Haupttunnel vom Ahrental bis zum Brenner, den Erkundungsstollenabschnitt von Steinach am Brenner bis zur Staatsgrenze und die Nothaltestelle von St. Jodok vor.

Ende 2026 soll die zukünftig längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt in Betrieb gehen und damit die Reisezeit zwischen Innsbruck und Bozen von heute zwei Stunden auf weniger als die Hälfte reduzieren.

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