Täter unbekannt

Brandanschlag auf Bettlerlager in Salzburg

Österreich
08.04.2014 08:08
Kleidung, Spielzeug, Matratzen, Müll - unter der Baron-Schwarz-Brücke nördlich des Salzburger Bahnhofes im Stadtteil Schallmoos herrscht Chaos. Seit vergangenen Herbst haben dort Bettler ihre Lager eingerichtet. Am Montag zündeten Unbekannte einen Teil der Habseligkeiten der armen Leute an. Jede Spur von den Tätern fehlt.

Immer wieder melden sich Anrainer beim Magistrat und beschweren sich über die Zustände. In der Nacht legen die Bettler ihre Matratzen aus, verlegen die Wege. Die Kinder, die in der Früh zu Fuß an den Lagern vorbei müssen, wenn sie in die Schule gehen, haben ein mulmiges Gefühl. Es riecht überall nach Urin, ein Haufen an Unrat liegt herum. "Wir haben Anfang März 840 Kilo Müll in diesem Bereich eingesammelt", bilanziert Franz Mayr vom Amt für Öffentliche Ordnung.

Um sich selbst von den Zuständen zu überzeugen, machte Mayr sich mit Vize-Stadtchef Harry Preuner am Montag auf den Weg zur Baron-Schwarz-Brücke. Als sie ankamen, war die Berufsfeuerwehr gerade mit Löscharbeiten beschäftigt. Ganz offensichtlich hatte jemand die Habseligkeiten an zwei Stellen angezündet. Eine Kochstelle, Kleidung und Taschen sind zerstört.

Akt der Selbstjustiz?
"Der oder die Täter haben unter anderem einen Teil der Sachen gepackt und vom Lager über eine Mauer auf die darunterliegenden Gleise geworfen und sie dort angezündet", ist Preuner empört über diesen Anschlag. Dass es sich dabei um einen Akt der Selbstjustiz handeln könnte, schließt er nicht aus: "Der Verdacht liegt zumindest nahe." Der Vize-Stadtchef fordert deshalb einmal mehr eine Lösung. "Wie man sieht, langsam aber sicher wird die Situation brenzlig. Rot, Grün und die Neos müssen sich endlich etwas einfallen lassen, nachdem sich ja alle gegen ein Bettelverbot aussprechen. Es muss dringend eine Lösung her, und wenn es sich dabei um die Bereitstellung von Räumlichkeiten handelt", so Preuner.

Die Dämmtechnik-Firma von Florian Viertlbauer liegt gleich neben einem der Lager. "Wir müssen täglich aufräumen, weil die Personen ihren Unrat auf unser Gelände werfen", wünscht auch er sich möglichst rasch eine Besserung der Situation.

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