Also doch menschliches Versagen! Nachdem im November Laubblätter (!) die U4-Strecke lahmgelegt hatten, mutmaßten die Wiener Linien erneut über technische Fehler. Die Ursache der Entgleisung einer Bim am Sonntag in der Donaustadt ist aber simpler: Der Fahrer war mit viel zu hoher Geschwindigkeit unterwegs, weshalb die Garnitur in einer Kurve aus den Schienen sprang.
"In dieser Dimension ist seit Jahren keine Garnitur mehr aus der Schiene gesprungen", so Michael Unger von den Wiener Linien. Der Fahrer des "25er" raste mit 40 Kilometern pro Stunde Richtung Kurve. "Erlaubt wären nur um die 15 km/h."
Die Bim sprang, wie berichtet, aus den Gleisen, schlitterte auf der Straße weiter, rammte dabei ein Auto und landete schließlich daneben auf dem Gehsteig. Der Fahrer und ein Fahrgast erlitten leichte Verletzungen. Bis in die Nachmittagsstunden blieb die Kreuzung Wagramer Straße/Erzherzog-Karl-Straße gesperrt.
"Für den Fahrer wird es definitiv Konsequenzen geben"
Ob die Garnitur überhaupt noch benutzbar ist, wird derzeit von Sachverständigen detailliert geprüft. Die Schadenssumme ist jedenfalls erheblich. "Für den Fahrer wird es definitiv Konsequenzen geben", so das Fazit bei den Wiener Linien. Eigentlich wüssten alle Öffi-Fahrer, dass ihre Geschwindigkeiten durch ein System - ähnlich Flugschreibern bei Piloten - genau aufgezeichnet werden.
Was den Sonntagsfahrer zu dem Manöver getrieben hat, wird man erst im Lauf der Woche erfahren. "Er ist vorerst nicht im Dienst. Wir müssen mit ihm noch Gespräche führen und die Folgen klären", so Unger.
Video: Straßenbahn in Wien aus Schienen gesprungen
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