Sicherheitscheck

Bildungsstandard-Tests, PISA und TIMSS abgesagt

Österreich
11.03.2014 14:59
Die für das heurige Frühjahr geplanten Bildungsstandard-Erhebungen für das Fach Deutsch in der vierten und achten Schulstufe sind abgesagt worden. Das geht aus einer Aussendung des Bundesinstituts für Bildungsforschung (Bifie) an Mitarbeiter hervor. Grund ist die vom Bildungsministerium beauftragte Überprüfung der Datensicherheit, die bis zum Testtermin nicht fertig wird. Auch die Teilnahme an der nächsten PISA-Studie und an der TIMSS-Studie wurde gestrichen.

Österreich werde im kommenden Jahr weder an der PISA-Studie noch an der TIMSS-Studie für Schüler teilnehmen, so Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek. Aufgrund der Überprüfung der Datensicherheit beim Bifie fänden heuer keine Vortestungen statt - diese sind Voraussetzung für eine Teilnahme an den Studien.

Die Feldtestungen für die Mathematik- und Naturwissenschaftsstudie TIMSS hätten im März, jene für die PISA-Studie (Lesen, Mathematik, Naturwissenschaften) im April und Mai über die Bühne gehen sollen. Dabei wären etwa Aufgabenstellungen für die für 2015 geplanten "echten" Datenerhebungen erprobt worden.

Das Bildungsministerium hatte nach einer Diskussion um die Sicherheit von Schülerdaten beim Bifie, das auch PISA und TIMSS abwickelt, eine Überprüfung in Auftrag gegeben. Diese wird allerdings bis zum Termin der Feldtestungen nicht fertig.

"Das Vertrauen der Schüler und Lehrer zurückgewinnen"
"Ich muss das Vertrauen der Schüler und Lehrer zurückgewinnen", begründete Heinisch-Hosek den kompletten Teststopp. "Ich kann keine Testungen durchführen lassen, solange keine Datensicherheit beim Bifie gewährleistet ist. Wir haben nun genug aufzuarbeiten und können ein Jahr Zwangspause vertragen", meinte Heinisch-Hosek.

In dieser Zeit will sie auch gemeinsam mit Experten alle internationalen Schülertests auf den Prüfstand stellen. "Wenn wir im eigenen Land Mathematik in der vierten Klasse Volksschule mit den Bildungsstandards überprüfen, dann ist die Frage, ob wir an TIMSS teilnehmen, wo die gleiche Altersgruppe getestet wird." Bei PISA sehe es wieder anders aus, da dort 15-Jährige auf dem Prüfstand stehen. Diese Fragen wolle sie aber nicht alleine entscheiden. In der Testpause will Heinisch-Hosek auch das Bifie überprüfen und in Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat und anderen Experten eine "Redimenisonierung" überlegen.

Durch den Stopp aller Tests erspart man sich nach Angaben des Ministeriums heuer 3,6 Millionen Euro. Dem gegenüber stehen bereits angefallene Kosten etwa für die Standard-Erhebungen, die nun nutzlos sind: Dem Vernehmen nach hat allein der Druck der nun nicht mehr verwendbaren Aufgaben rund 900.000 Euro gekostet, dazu kommen Verträge mit externen Testleitern und Auswertern, die gelöst oder neu abgeschlossen werden müssen.

Bildungsstandard-Erhebungen werden vielleicht nachgeholt
Die Bildungsstandard-Erhebungen, an denen alle Schüler der 4. Klasse Volksschule und 4. Klasse AHS/Neue Mittelschule/Hauptschule teilnehmen, könnten 2015 nachgeholt werden - laut Heinisch-Hosek ist das derzeit aber noch unklar.

Die Zentralmatura ist von all den Absagen aber unberührt. Hier findet eine eigene Überprüfung statt, die bis Ende März abgeschlossen sein soll. Sollte diese negativ ausgehen, würden den Schulen vom Ministerium Beispiele zur Verfügung gestellt, die vom Bifie bereits erarbeitet wurden, aber nicht auf dessen Server liegen. "Wer angemeldet ist im Schulversuch, kann die neue Matura auf jeden Fall heuer durchführen", so Heinisch-Hosek.

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