Experte überzeugt:

“Beim Grenzeinsatz wäre Berufsheer klar besser”

Österreich
18.09.2015 16:35
"Das ist das 'letzte Aufgebot'", kommentiert Militärexperte Gerald Karner, dass der Verteidigungsminister nur 1600 Mann Kaderpersonal in den Grenzeinsatz schickt. Und der Ex-Brigadier meint: "Mit einem Berufsheer wäre der Handlungsspielraum größer. Das wäre in dieser Situation jetzt klar besser."

Der aktuelle Grenzeinsatz des Bundesheeres zeige "sehr deutlich die ungesunde Personalstruktur" in der Armee, kritisiert Karner die Verweigerung großer Reformen: "Die Berufsheer-Debatte war leider von Emotionalität überlagert. Jetzt haben wir zwar 12.000 Uniformierte, doch die sind in der Mehrzahl für den Kanzleidienst in Büros einsetzbar." Sollte der Assistenzeinsatz noch drei bis sechs Monate nötig sein, hätte das Heer "ein echtes Problem", warnt der Militärexperte: "Die an die Grenze geschickten 1600 Mann des jüngeren Kaderpersonals müssen dann einfach ersetzt werden."

Einsatz von Präsenzdienern kritisch
Zwar könnten Präsenzdiener, die zumindest vier Monate Ausbildung absolviert haben, diese Berufssoldaten des Kaderpersonals ablösen, aber Karner hat Bedenken: "Wenn alles friedlich abläuft, wäre das möglich, auch wenn der Dienst psychisch belastet. Herrscht aber Chaos an den Grenzen, dann wären die Rekruten überfordert."

Und der Flüchtlingsstrom werde weiter anschwellen, analysiert der Ex-Brigadier: "Die EU muss sich substanziell beteiligen, das Übel an der Wurzel packen und vor Ort in Nahost Schutzzonen schaffen. Auch eine kurzfristige 'Komplizenschaft' mit Syriens Bashar al-Assad ist dabei überlegenswert." Allerdings: "Eine europäische Militäraktion würde dort in einen Kampfeinsatz münden. Das muss allen klar sein."

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