"Armseliges Geheule"

Baumgartner fordert Friedensnobelpreis für Orban

Österreich
26.01.2016 11:08

Nach den heftigen Reaktionen auf das Facebook-Posting des ehemaligen Extremsportlers Felix Baumgartner (im Video oben sein Stratosphären-Sprung 2012) hat der Wahlschweizer nun eine weitere Stellungnahme veröffentlicht. Und auch diese sorgt bei näherer Betrachtung für Kopfschütteln, aber auch für Zustimmung bei zahlreichen Lesern: Da ist von "armseligem Geheule" die Rede, User werden als "pubertierende Rotzlöffel" bezeichnet. Der Polizei und dem Militär unterstellt Baumgartner ein "Sprechverbot" - und last but not least fordert er auch noch den Friedensnobelpreis für Ungarns Premier Viktor Orban.

"Flüchtlinge unterwandern uns", "Politik und Korrektheit sind so gegensätzlich wie der Islam und das Christentum" und die altbekannte Verschwörungstheorie, dass die USA Europa mithilfe des "biblischen Flüchtlingsstroms destabilisieren" wollen... Von einem professionellen Sportler hätte man sich wohl eine professionellere Reaktion erwarten können. Doch Felix Baumgartner, der sich selbst als "unbequem" bezeichnet, legt in seiner Stellungnahme zum Facebook-Shitstorm noch einmal nach.

"Habe sehr hohe Beträge an Steuern gezahlt"
Neben zahlreichen Vorhaltungen in Richtung der Facebook-User stellt sich Baumgartner in die Opferrolle und erklärt dazu: "Ich bin seit 1997 Profisportler und habe bis 2011 in Österreich 14 Jahre lang sehr hohe Beträge an Steuern bezahlt. Ich habe somit meine Schulbildung und alles andere, das mir der österreichische Staat ermöglicht hat, um ein Vielfaches zurückbezahlt. 2012 habe ich dann meinen Wohnsitz wie viele andere Sportler auch (Schumacher, Vettel etc.) in die Schweiz verlegt."

Steuerprivilegien für Profisportler in Österreich
Über die "hohen Beträge" an Steuern lässt sich durchaus streiten: Das Einkommenssteuerrecht sieht nämlich eine spezielle Begünstigung für Sportler vor, sie haben auf Basis eines Erlasses aus dem Jahr 2000 eine eigene Bemessungsgrundlage und versteuern wegen einer Pauschalregelung von ihrem Einkommen aus Preisgeldern und Werbeeinnahmen nicht 100 Prozent, sondern nur 33 Prozent. Damit zahlt ein Spitzensportler in Österreich nur 17 Prozent Steuern - ein Satz, bei dem sich jeder normale Dienstnehmer oder Kleinunternehmer wohl unglaubig die Augen reiben würde.

Auch die übrigen Äußerungen Baumgartners sind durchaus fragwürdig: So fordert er etwa den Friedensnobelpreis für den rechtskonservativen ungarischen Premier Orban - weil US-Präsident Barack Obama ja auch einen hätte...

Auf Twitter gibt es bereits einige Reaktionen auf den Wirbel um Baumgartner...

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