14-Jährige gibt zu:

Attacke in Wiener S-Bahn-Station frei erfunden

Österreich
18.01.2017 18:01

Jene 14-Jährige, die laut eigener Aussage von einer Passantin in der Wiener S-Bahn-Station Krottenbachstraße "auf die Gleise gestoßen" worden sein soll, hat nun gestanden, den vermeintlichen Vorfall frei erfunden zu haben. Auf Videoaufnahmen aus der Station war bereits zuvor ersichtlich gewesen, dass sich die Attacke in der Station so nie abgespielt hatte - ein Übergriff war laut Polizei "nicht zu erkennen". Die Eltern des Mädchens wollen die erstattete Anzeige nun zurückziehen.

Wie der Kurier am späten Mittwochnachmittag unter Berufung auf die Dokustelle der Islamischen Glaubensgemeinschaft berichtet, habe sich damit der Fall "endgültig als Falschmeldung" herausgestellt. Ein Facebook-Posting hatte zuvor den brisanten Fall ins Rollen gebracht. So soll das 14-jährige Mädchen erst beschimpft, dann auf die Gleise gestoßen, verletzt und von einem Augenzeugen gerade noch rechtzeitig auf den Bahnsteig zurückgezogen worden sein, ehe ein Zug heranbrauste.

Nach dem vermeintlichen Vorfall ging die Schülerin in Beisein ihres Vaters am Montag zur Polizei und erstattete Anzeige. Danach begab sie sich selbstständig ins Krankenhaus, wo ihre Verletzungen diagnostiziert wurden.

Vor Einsteigen keinerlei körperlicher Kontakt
Doch nach der Sichtung des Videomaterials aus der S-Bahn-Station stellte sich bereits am Dienstag heraus, dass es diesen Vorfall zum genannten Zeitpunkt nicht gegeben hat. Zwar zeigen die Aufnahmen das Opfer sowie die vermeintliche Täterin, zwischen den beiden habe es jedoch vor dem Einsteigen in die S-Bahn keinerlei körperlichen Kontakt gegeben, berichtete Polizeisprecherin Irina Steirer gegenüber krone.at. Daraufhin wurde noch am Mittwoch seitens der Polizei zusätzliches Videomaterial aus der S-Bahn angefordert, um zu klären, ob vielleicht in der Garnitur selbst etwas vorgefallen ist.

Anzeige soll zurückgezogen werden
Dies allerdings dürfte sich nun wohl erübrigt haben. Die 14-Jährige hat mittlerweile selbst eingeräumt, die rassistische Attacke gegen sie nur erfunden zu haben. Über das Motiv für die Falschaussage ist nichts bekannt. Die erstattete Anzeige soll noch am Mittwoch zurückgezogen werden. Die Eltern des jungen Mädchens hoffen so, mögliche "strafrechtliche Konsequenzen für ihre bereits strafmündige Tochter vielleicht doch noch mindern" zu können. Zuvor hatte Polizeisprecher Paul Eidenberger bereits erklärt, dass "Verleumdung oder das Vortäuschen einer strafbaren Handlung im Raum steht."

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