Düstere Wifo-Zahlen

Arbeitslosigkeit wird bis 2020 steigen

Wirtschaft
03.11.2016 14:57

Das Wirtschaftsforschungsinstitut wartet mit düsteren Zahlen für den österreichischen Arbeitsmarkt auf. Demzufolge wird die Arbeitslosigkeit bis 2020 weiter Jahr für Jahr steigen, wobei der Zuwachs 2017 am stärksten ausfallen dürfte. Die Arbeitslosenquote soll den Höchststand mit je 9,8 Prozent in den Jahren 2019 und 2020 erreichen. Dann wären im Jahresschnitt 406.000 Personen arbeitslos - um 194.000 mehr als im Jahr 2008, zu Beginn der Finanzkrise.

Steigen wird die Arbeitslosenquote von heuer 9,2 Prozent nach nationaler Berechnung bis 2019/20 laut Wifo in erster Linie, weil das Arbeitskräfteangebot wächst, sowohl aus dem In- als auch dem Ausland. Sowohl der Anstieg des Arbeitskräfteangebots an Unselbstständigen sowie die Zahl der unselbstständig aktiv Beschäftigten werden jedes Jahr in der Regel zumindest ein Prozent ausmachen, heuer sogar in beiden Bereichen je 1,4 Prozent.

Zahl ausländischer Arbeitskräfte steigt
Die Zahl der ausländischen Arbeitskräfte inklusive Asylwerber dürfte jedes Jahr um vier Prozent oder mehr zulegen, heuer sogar um 5,7 Prozent und 2017 noch immer um 4,8 Prozent, geht aus den Wifo-Daten vom Donnerstag hervor. Erst danach wird mit einer leichten Verflachung des Anstiegs gerechnet. Bei den inländischen Arbeitskräften wird der jährliche Zuwachs dagegen meist nur 0,2 Prozent betragen, heuer mit plus 0,5 Prozent etwas mehr.

Die leicht verbesserte Wirtschaftslage ermögliche in den kommenden Jahren zwar eine weitere Ausweitung der Beschäftigung - um plus ein Prozent im Schnitt der Jahre 2016 bis 2021 -, eine Entspannung auf dem Arbeitsmarkt ergebe sich dadurch aber nicht, so das Wifo.

Doch auch die Erwerbsbeteiligung von Frauen steigt weiter an. Zudem zeigen die verschärften Eintrittsbedingungen für die Früh- bzw. Invaliditätspension laut Wifo weiterhin ihre Wirkung. Der Neuzugang zur vorzeitigen Alterspension habe 2013 noch mehr als 38.000 Personen betragen, werde aber bis 2021 auf rund 24.000 Personen nachlassen, glauben die Experten.

Demografische Schere wird größer
Gleichzeitig steige die Bevölkerungszahl in der für die vorzeitige Alterspension relevanten Altersgruppe. Trotz dieser Entwicklung werde sich die demografische Schere zwischen Aktiven und Personen im Ruhestand mit dem Ausscheiden der ersten geburtenstärkeren Jahrgänge der 1950er-Jahre aber weiter öffnen.

Erst ab 2021 könnte sich die Arbeitsmarktsituation wieder leicht entspannen, schätzt das Wifo. In diesem Jahr dürfte die Arbeitslosenquote laut der neuen Mittelfrist-Prognose leicht auf 9,7 Prozent zurückgehen und die Arbeitslosenzahl im Jahresabstand um 0,4 Prozent sinken - nach 1,2 Prozent Anstieg im Jahr 2020.

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