Wochenlange Planung

Anti-Terror-Übung nach Geheim-“Drehbuch” in OÖ

Österreich
24.04.2017 11:10

Bei einer groß angelegten Anti-Terror-Übung im Raum Linz haben am Montag die Blaulichtorganisationen den Ernstfall geprobt. Details waren top secret. "Ich kenne das 'Drehbuch' im Detail nicht", bekannte selbst Landespolizeidirektor Andreas Pilsl zu Beginn der Aktion. Auch Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) war mit von der Partie. Das Geschehen dauerte bis in die Nacht hinein.

"Seit Wochen hat die Polizei mit einem eigenen Team das Szenario erarbeitet", so Pilsl. Um den Einsatz von Polizei, Rettung, Feuerwehr und anderen Behörden realitätsnah erproben zu können, wurden im Vorfeld kaum Details zu der Übung bekannt gegeben. "Das 'Drehbuch' kennt nur eine Handvoll Eingeweihter", sagte Pilsl.

Nur so viel: Die Übung fand an mehreren Orten im oberösterreichischen Zentralraum statt, der Auftakt in der Kaserne Linz-Ebelsberg. Man habe die Orte so gewählt, dass "die Zivilbevölkerung möglichst wenig tangiert wird", sagt der Polizeidirektor.

Fünfköpfige Übungsleitung zieht die Fäden
"Hunderte Kräfte, auch aus Polizeischulen, werden eingesetzt, um im Hintergrund für realistische Szenarien zu sorgen", erklärte der Polizeichef im Vorfeld. Wie viele seiner Leute teilnahmen, blieb geheim. Eine fünfköpfige Übungsleitung zog die Fäden. Verraten wurde vorab nur, dass sich "die Lage mobil im Bundesland" abspiele, mehrere Szenarien geübt und auch andere Einsatzorganisationen sowie die Bezirkshauptmannschaften eingebunden würden.

Auch Bundesheer beteiligt
Ebenfalls mit an Bord war das Bundesheer, das eine oder mehrere kritische Infrastruktureinrichtungen bewachen musste. Für die Soldaten heißt es dann noch länger üben: Sie führen bis 29. April unter dem Titel "Monument17" die größte Bundesheerübung des Landes in diesem Jahr mit rund 500 Mann durch.

"Der nächste Terroranschlag findet statt"
"Es findet der nächste Terroranschlag statt. Wir wissen nicht wann, wir wissen nicht wo", unterstrich Innenminister Sobotka die Bedeutung der Übung. "Betrachten wir die europäische Lage, so wird Österreich sicher keine Insel der Seligen sein." Niederösterreich und Wien hatten bereits im November derartige Übungen durchgeführt, am 5. Mai soll Tirol folgen.

Die Aktion solle sicherstellen, dass "für den Fall, der hoffentlich nie eintreffen möge", alles gut ineinandergreift, so Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP). Er wurde im Lauf des Tages regelmäßig von Polizeichef Pilsl über die Lage, die für den Polizeidirektor selbst auch noch Überraschungen barg, informiert.

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