"Schlichtweg falsch"

AMA-Kinderbuch muss vom Markt genommen werden

Österreich
23.08.2017 12:50

Ein Buch der Agrarmarkt Austria (AMA), das Kinder über die Produktion von Fleisch aufklären soll, muss jetzt vom Markt genommen werden. Der Grund: Das Buch soll falsche Vorstellungen suggerieren und irreführend sein. Nach einer Beschwerde von Tierschützern greift der Österreichische Werberat nun hart durch und stoppt die Kampagne.

In dem online aufgetauchten, bebilderten Buch mit dem Titel "Fleisch, woher kommst denn du?" von Folke Tegetthoff lernen Kinder auf einem Bauernhof Nutztiere kennen. Die Tiere erklären ihnen, dass es ihre Aufgabe sei, zu Fleisch verarbeitet zu werden - so wie es die Aufgabe der Kinder sei, rechnen und schreiben zu lernen.

Reise zum Fleischer
"Um ein gutes Stück Fleisch zu werden, müssen wir Rinder auf der Wiese stehen. Wir müssen im Stall gutes Futter fressen. Klares Wasser trinken und viel frische Luft einatmen. Und jetzt mache ich mich mit meinen Kollegen auf den Weg! Aber Du musst nicht traurig sein, denn wir werden uns sicher wiedersehen", heißt es in dem Text, neben dem ein Rind mit Trolley zu sehen ist.

Verharmlosendes Bild
In der Beschwerde ist von Irreführung von Kindern die Rede. Suggeriert werde die falsche Vorstellung, dass Tiere gerne für die Fleischproduktion sterben. Die AMA habe über das Ziel hinausgeschossen, befand der Verein gegen Tierfabriken (VGT), der am Dienstag auf die bereits Ende Juni ergangene Entscheidung des Österreichischen Werberats aufmerksam machte. Nach Ansicht des Gremiums wird durch die textliche und bildliche Darstellung ein verharmlosendes Bild der Fleischproduktion und einer Schlachtung vermittelt, das die kindliche Vorstellungskraft überfordere.

Aufklärungskampagne fehlgeschlagen
"Tiere entscheiden sich nicht freiwillig dazu, von den Menschen genutzt und getötet zu werden. Kindern zu vermitteln, dass die Tiere glücklich über dieses Leben wären, ist schlichtweg falsch. Eine Aufklärungskampagne über die Nutztierhaltung ist zwar grundsätzlich wünschenswert, muss aber auch den Tatsachen entsprechen", erklärte der VGT in einer Aussendung.

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