Pensionierungswelle

Am Land droht ein akuter Mangel an Ärzten

Österreich
21.11.2016 15:06

Noch ist die Zufriedenheit mit der Gesundheitsversorgung auf dem Land hoch - doch durch eine Pensionierungswelle droht schon bald ein dramatischer Ärztemangel! Von den derzeit rund 14.000 Allgemeinmedizinern werden bis 2030 drei Viertel 65 Jahre oder älter sein. Nachwuchs in den Praxen fehlt aber allerorts.

Der Landarzt hat seinen fixen Platz in Fernsehserien. Doch die Praxis ist düster. "Es häufen sich die Fälle, in denen offene Kassenstellen mehrfach ausgeschrieben werden müssen und sich oftmals kein einziger Bewerber dafür findet", erklärt Helmut Mödlhammer, Präsident des Gemeindebundes. Jungmediziner gehen lieber ins Ausland, nach Deutschland oder Skandinavien, wo attraktivere Gehälter und Arbeitsbedingungen auf sie warten.

Der Hauptverband der Sozialversicherungsträger hat Österreichs Gemeinden nach der Zufriedenheit der Gesundheitsversorgung befragt. 1500 Kommunen haben sich daran beteiligt. 87,4 Prozent der Gemeindevertreter glauben, dass die Bevölkerung zufrieden ist. Aber für die Zukunft droht eine Pensionierungswelle: Ein Drittel der Allgemeinmediziner ist bis 2020 schon 65 Jahre oder älter, drei Viertel sind es dann bis 2030.

Ulrike Rabmer-Koller, Vorstandsvorsitzende des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger, sieht dennoch eine Chance für den Landarzt: in einer Reform der Honorarordnung sowie in einer Verbesserung der Ausbildung. Außerdem fordert sie Primärversorgungseinheiten und längere Öffnungszeiten. "Es geht nicht darum, eine Konkurrenz für die Hausärzte zu schaffen. Das Ziel sind eine Weiterentwicklung des Systems und ein Ausbau der Versorgung", verspricht Rabmer-Koller. Dafür sind im Finanzausgleich 200 Millionen Euro vorgesehen.

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