Illegale Spritztour

Alko-Lenker landet mit “geborgtem” Auto in Fluss

Österreich
16.01.2015 07:40
Diese Schnapsidee hätte ein weitaus schlimmeres Ende nehmen können: Ein 40-Jähriger schnappte sich am Mittwoch in der Steiermark nach einer Zechtour das Auto eines Bekannten und brach zu einer gefährlichen Alko-Fahrt auf. Doch dem nicht genug: Der Betrunkene lud auch noch einen 14-jährigen Burschen auf die Spritztour ein. Auf glatter Fahrbahn verlor der Alko-Lenker dann die Kontrolle. Der 450 PS starke Wagen landete auf dem Dach in der eiskalten Liesing: Die beiden Insassen konnten sich leicht verletzt ans Ufer retten.

"Vor einer Woche hab' ich in Leibnitz einen Audi RS6, Baujahr 2004, gekauft, jetzt ist er kaputt", klagt der 20-jährige Christoph E., der in Kammern ein Lokal gepachtet hat. Dass es so weit kam, verdankt er der Unvernunft eines Bekannten, mit dem offenbar der Alkohol durchgegangen ist: "Trotzdem ist es am wichtigsten, dass niemand gestorben ist. Der Engel auf der Mittelkonsole hat wohl die Insassen gerettet."

Der Bekannte Jan P. (40) hatte am Mittwoch gegen 21.30 Uhr im wahrsten Sinn des Wortes eine Schnapsidee: Er nahm heimlich die Autoschlüssel des 20-Jährigen an sich und brach zu einer rasanten Spritzfahrt auf. Lukas S. (14), der Sohn eines Bekannten, wollte unbedingt mit, denn er war allein daheim. Der Vater befand sich in der Nachtschicht, die Mutter kommt erst am 30. Jänner aus Tirol von der Kur heim.

Auf spiegelglatter Fahrbahn Kontrolle verloren
Mit dem 450-PS-Geschoss ging es auf die Kammerer Höhe, dann bog der Lenker rallyemäßig in eine Gemeindestraße ein. Das hätte er lieber nicht tun sollen, denn diese war spiegelglatt. Das Kultauto - laut Wikipedia wurden nur 8.081 Stück hergestellt - geriet ins Schleudern, durchstieß im Bereich des Fadelgrabens ein hölzernes Brückengeländer und stürzte drei Meter tief in die eiskalte Liesing.

14-Jähriger schlug nach Unfall die Scheiben ein
Der Wagen landete auf dem Dach, die Insassen hatten nur wenige Zentimeter zum Atmen. Im Spital erzählte Lukas später seinem Vater Werner, dass es ihm irgendwie gelang, die Scheiben einzuschlagen. Dann retteten sich der 14-Jährige und der Lenker ans Ufer. Ein Anrainer hörte die Hilfeschreie. Er leuchtete die Unglücksstelle mit einem Scheinwerfer aus und kümmerte sich um die beiden unterkühlten Insassen.

Um 22 Uhr wurden alle Feuerwehrleute per SMS in Alarmbereitschaft versetzt, darunter auch Werner S.: "Mein älterer Sohn hat mir vom Unfall erzählt - und dass der Lukas nicht daheim ist. Da hab' ich geahnt - der liegt im Unglückswagen." Auch Christoph E., der Autobesitzer, ist Feuerwehrmann: "Mein Auto war weg. Da hab' ich nicht lange nachdenken müssen..."

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