Nach Handy-Diebstahl

A1 erlässt Student Großteil der 17.000-€-Rechnung

Österreich
31.03.2014 19:34
Gute Nachrichten gibt es im Fall jenes Studenten aus Vorarlberg, der sich - wir berichteten - nach einem Handydiebstahl in Spanien mit einer Rechnung von 17.000 Euro konfrontiert sah. Der Mobilfunkanbieter A1 erlässt dem jungen Mann den Großteil seiner Rechnung. In Kulanz reduziere man den offenen Betrag auf 500 Euro, so A1. Auf dieses Angebot will der Student allerdings nur dann eingehen, wenn der Mobilfunkbetreiber zur Auflösung seines Vertrags "per Saldo aller wechselseitigen Ansprüche" sowie zu einer Entschuldigung bereit ist, erklärte der Anwalt des Vorarlbergers am Montagabend.

Im Fall des Vorarlbergers sei die hohe Summe durch sogenannte Parallelschaltungen erreicht worden, die über technische Einrichtungen sofort unzählige gleichzeitige Verbindungen ins Ausland aufbauten. Diese würden dann über Verträge zwischen den einzelnen Telefongesellschaften im Ausland abgerechnet. Derzeit häufen sich solche Betrugsfälle, vor allem in Spanien. Man weise seit Monaten auf der A1-Homepage auf das besonders hohe Risiko in diesem Land hin, so der Mobilfunkbetreiber in seiner Aussendung.

Kosten entstanden innerhalb von lediglich drei Stunden
A1 rechtfertigte darin auch die rund drei Stunden, die bis zur Sperre der SIM-Karte vergingen. Man habe das Handy des Vorarlbergers sofort gesperrt, nachdem die hohen Kosten im System sichtbar geworden seien. Leider habe es drei Stunden gedauert, bis A1 die Informationen des spanischen Mobilfunkbetreibers erhalten habe.

"Der Kunde selbst hat erst Stunden später den Verlust gemeldet", hieß es weiter. Bis zu der Sicherheitssperre oder der Verlustmeldung des Handys sei der Kunde für Gespräche haftbar, auch wenn diese von Dritten geführt werden. Die Gespräche des ausländischen Anbieters würden von diesem an A1 weiterverrechnet.

Sicherheitsmöglichkeiten nützen
"Generell rät A1 allen Kunden, ihr Handy im Ausland mit besonderer Vorsicht zu nutzen und es wie einen Wertgegenstand zu behandeln", so der Mobilfunkbetreiber. Man sollte alle Sicherheitsmöglichkeiten wie PIN-Code, SIM-Sperre und Kundenpasswörter nützen. Alternativ könne man im Urlaub auch auf ein Wertkartenhandy umsteigen.

Dem Vorarlberger war sein Handy Mitte Februar gegen 5 Uhr früh in einer Diskothek in Barcelona gestohlen worden. A1 sperrte die SIM-Karte um 9 Uhr. Innerhalb dieser kurzen Zeit soll der Student über 200 Stunden telefoniert haben. Diese stellte A1 in Rechnung und blieb bis auf einen Nachlass von 20 Prozent zunächst hart. Nach Medienberichten über die horrende Rechnung und einer Welle der Empörung hatte der Mobilfunkbetreiber nun ein Einsehen.

Student fordert Entschuldigung von A1
Man sei am Nachmittag von A1 durch eine E-Mail vom Kulanzangebot informiert worden, die nur einen einzigen Satz umfasst habe, erklärte der Anwalt des Studenten, Helgar Schneider, am Montagabend. Schneider forderte, dass sich der Mobilfunkbetreiber bei seinem Mandanten für das Verhalten entschuldigt. Der Student habe "massiv unter dem enormen Druck" des Unternehmens gelitten, so der Anwalt.

Sollte sich die Mobilfunkgesellschaft dazu nicht bereit erklären, werde der Student keine Zahlung leisten und "sich bei Gericht bis zuletzt gegen eine (angebliche) Zahlungspflicht wehren", so Schneider. Dann soll eine gerichtliche Entscheidung erreicht werden, auf die sich andere Kunden berufen könnten. Man hoffe, dass A1 nun Konzepte ausarbeite, um den SIM-Kartenbetrug durch Parallelschaltungen künftig zu verhindern und den Informationsfluss aus dem Ausland im Fall eines Missbrauchs zu beschleunigen, erklärte Schneider.

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