2 Mrd. € Mehrkosten

95 Prozent der Lehrer gingen in Frühpension

Österreich
26.08.2015 15:13
So früh wie möglich Bleistift und Kreide für immer fallen lassen und ab in die Pension: Zwischen 2008 und 2013 gingen 95 Prozent der Landeslehrer in den vorzeitigen Ruhestand. Der Großteil nutzte die - eigentlich für Schwerarbeiter geschaffene - Hacklerregelung. Der Rechnungshof kritisiert die immensen Mehrkosten in der Höhe von rund zwei Milliarden Euro.

Als Zuckerl vor der Nationalratswahl 2008 machte die rot-schwarze Regierung die Tür in die Frühpension mittels abschlagsfreier Hacklerregelung weit auf. (Mittlerweile wurden die Kriterien wieder verschärft.) Und das nutzten die Lehrer weidlich aus.

Nur fünf Prozent gingen regulär in Pension
Bis 2013 gingen insgesamt 72,9 Prozent der Landespädagogen - vor allem Lehrer an Volks- und Hauptschulen - mit der Hacklerpension in den Ruhestand. Dazu kamen noch Korridorpension und Dienstunfähigkeit. Blieben unter dem Strich gerade einmal fünf Prozent, die regulär mit 65 Jahren aus dem Beruf ausgeschieden sind.

Am öftesten wurde die Hacklerregelung im Burgenland in Anspruch genommen – nur ein einziger Landeslehrer arbeitete bis zum gesetzlichen Pensionsantrittsalter. Laut Rechnungshof verursachten die Frühpensionen Mehrausgaben in der Höhe von zwei Milliarden Euro.

Flüchtlingskinder: Lehrer beklagen mangelnde Hilfe
Indes sorgen bei den Lehrern die zu erwartenden zusätzlichen Schüler durch die Flüchtlingssituation für Aufregung. Der Vorsitzende der Pflichtschullehrer-Gewerkschaft, Paul Kimberger, warf am Mittwoch dem Unterrichtsministerium vor, es würde diesbezüglich keine ausreichenden Maßnahmen ergreifen.

So forderte er etwa die temporäre Anstellung von Pädagogen aus den Herkunftsländern der Flüchtlinge, damit diese Lehrer die Kinder in deren Muttersprache unterrichten können, sowie genügend Schulpsychologen und Sozialarbeiter zur Unterstützung der Unterrichtenden.

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