Drei Täter geständig

43 Morde in Mexiko nun Fall für Tiroler Experten

Österreich
08.11.2014 13:13
Österreichische Experten sollen bei der Aufklärung im Fall der seit Wochen verschwundenen Studenten in Mexiko helfen. Nachdem sich drei Verdächtige zu der Ermordung und anschließenden Verbrennung der mehr als 40 Hochschüler bekannt hatten, werden nun die verbrannten Überreste zur Identifizierung an die Universität Innsbruck übermittelt, gab die Generalstaatsanwaltschaft am Freitag bekannt.

Die Täter "haben nicht nur die noch bekleideten Leichen verbrannt, sondern auch die Kleidung der Handlanger", erklärte die Behörde. Es habe länger als zwölf Stunden gedauert, die Leichen zu verbrennen. "Sie haben versucht, jede mögliche Spur zu zerstören", so die Generalstaatsanwaltschaft weiter. Anschließend hätten die Täter die verkohlten Überreste zermahlen und versucht, die Asche in einem Fluss und auf einer Deponie verschwinden zu lassen.

Zwar hätten die Ermittler Zähne der Opfer gefunden. Diese seien jedoch so stärk beschädigt, dass sie bei einer Berührung praktisch zu Staub zerfallen seien. Entsprechend sei es unmöglich zu sagen, wann die Toten identifiziert werden könnten. Die DNA-Analyse der sterblichen Überreste soll in der Universität Innsbruck vorgenommen werden. Die Uni gilt als eine der besten auf diesem Gebiet. Da die Identifizierung der sterblichen Überreste schwierig werden dürfte, gelten die Studenten daher vorerst weiter als vermisst.

Angehörigen der Vermissten noch misstrauisch
Bereits vor mehreren Wochen hatten Mitglieder der kriminellen Organisation "Guerreros Unidos" den Mord an den Studenten gestanden und die Ermittler zu Massengräbern geführt. Bei den dort entdeckten Leichen handelte es sich allerdings nicht um die Vermissten.

Die Angehörigen der Vermissten reagierten daher misstrauisch auf die Geständnisse. Solange das Gegenteil nicht bewiesen sei, "sind unsere Söhne noch am Leben", sagte Felipe de la Cruz, ein Sprecher der Familien. Die Angehörigen setzten auf eine Untersuchung durch unabhängige argentinische Gerichtsmediziner, die an den Ermittlungen beteiligt sind.

Empörung und Proteste in Mexiko
Der Fall der 43 verschwundenen Studenten hatte in Mexiko eine Welle der Empörung und teils gewaltsame Proteste ausgelöst. Auch Staatspräsident Enrique Pena Nieto geriet unter Druck. Er erklärte am Freitag, die Behörden würden alle Schuldigen in dem Fall fassen. Den Eltern der Vermissten versprach er, nicht eher zu ruhen, bis der Gerechtigkeit Genüge getan sei.

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