Am Sonntag konzentrierte sich der Flüchtlingsstrom erneut auf Nickelsdorf. 10.500 Hilfesuchende passierten hier den Grenzübergang, so die Polizei am Montag. Über Heiligenkreuz und die südliche Route wurden weit weniger Flüchtlinge verzeichnet, hier blieb es offenbar bei einigen Hundert. Keiner der am Sonntag angekommenen Migranten habe unter freiem Himmel schlafen müssen, hieß es.
Schon bei einer Koordinierungssitzung zwischen Innen-, Außen-, Verteidigungs- und Gesundheitsministerium, dem Bundeskanzleramt sowie den Hilfsorganisationen war erklärt worden, dass sowohl die Unterbringung als auch die Transportlogistik der Menschen derzeit machbar sei. "Wir können aber nur von Tag zu Tag arbeiten", sagte Innenministeriumssprecher Alexander Marakovits.
Rund 300 Asylanträge pro Tag
Im Zuge der anhaltenden Flüchtlingswelle nach Österreich, besonders aus Ungarn, sind seit Anfang September binnen zweieinhalb Wochen 5120 Asylanträge bei uns gestellt worden. Mit einem Durchschnitt von rund 300 pro Tag - seit Ende der vergangenen Woche haben sich die Zahlen wieder nahezu verdoppelt, weil Deutschland seine Grenzen kontrolliert - wird Österreich wohl bei diesem Tempo bis Jahresende mindestens 100.000 Menschen betreuen.
14 Tage Frist nach "illegaler Einreise"
Seit Kurzem müssen alle Schutzsuchenden, die keinen Asylantrag bei uns stellen wollen, das oben abgebildete Formular vom Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl ausfüllen. Mit dem Hinweis, illegal eingereist zu sein, wird unter anderem nach dem Grund der Einreise, der Situation im Herkunftsstaat oder allfällig hier lebenden Familienangehörigen gefragt. Als Frist für die Beantwortung gelten zwei Wochen, dann droht die Abschiebung. Mit diesem Dokument kommt Österreich im Gegensatz zu Slowenien oder Kroatien seinen rechtlichen Verpflichtungen zur Registrierung nach.
In Deutschkreutz passierten am Sonntag erneut massenhaft Flüchtlinge die österreichische Grenze:
In Heiligenkreuz spielten einige junge Männer friedlich Ball:
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