"Wie einzementiert"

2 Tourengeher von Lawine erfasst – schwer verletzt

Österreich
01.02.2014 16:51
Bei einem Lawinenabgang im Bereich des Loosbichl im Salzburger Großarltal sind am Samstagvormittag zwei Mitglieder einer vierköpfigen Tourengehergruppe verschüttet worden. Bei einer Frau ragte nach Informationen der Bergrettung nur noch eine Hand aus dem Schnee, der zweite Tourengeher wurde von den Schneemassen gegen einen Baum gedrückt, teilweise verschüttet und ebenfalls schwer verletzt.

Wie der Leiter der Ortsstelle Großarl, Ignaz Hettegger, sagte, ist die Lawine kurz vor 11.30 Uhr in einem Nordwesthang in rund 1.800 Metern Höhe abgegangen. Die beiden ersten Abfahrer - ein Paar aus dem Salzburger Flachgau - wurden von der Lawine erfasst und rund 200 bzw. 400 Meter mitgerissen.

Der 51-jähriger Mann wurde von den Schneemassen gegen einen Baum gedrückt und teilweise verschüttet. Er zog sich bei dem Unfall schwere Beinverletzungen zu. "Das zweite Pärchen entdeckte den Mann nur, weil sein Oberkörper bei einem Baum aus der Lawine ragte", schilderte Hannes Saugspier von der Bergrettung Grossarl. Die beiden versuchten ihn mithilfe ihrer Ski auszugraben, "das gelang ihnen ohne Lawinenschaufel aber nicht. Der Mann war von der Lawine wie einzementiert". Erst die Rettungskräfte konnten den Tourengeher befreien.

51-Jährige über 40 Minuten unter Lawine gefangen
Seine gleichaltrige Begleiterin indes wurde von der Lawine fast komplett verschüttet. Die Frau konnte nur deshalb relativ rasch geborgen werden können, weil eine Hand aus dem Schnee ragte. Insgesamt dürfte die Frau mehr als 40 Minuten unter der Lawine gewesen sein, sie war nach ihrer Rettung ansprechbar. Die 51-Jährige war schwer unterkühlt und musste vom Rettungshubschrauber abtransportiert werden.

Der Rettungseinsatz gestaltete sich schwierig, weil der Hubschrauber wegen des starken Föhnsturms nicht an der Unglücksstelle landen konnte. Die Retter und fünf Hundeführer wurden so weit es ging auf den Berg geflogen, mussten die letzten 300 Höhenmeter aber zu Fuß zur Unglücksstelle aufsteigen.

In den Niederen Tauern herrschte am Samstag Lawinenwarnstufe 3 ("erheblich"). Der starke Wind hat aber großen Mengen von Neuschnee über die Kämme verfrachtet und die Situation lokal noch verschärft. Bergretter kritisierten nach dem Unfall, dass nur einer der vier Alpinisten mit einem Lawinenverschüttetensuchgerät ausgestattet war. Sonden und Lawinenschaufeln hatte keiner der vier dabei.

39-Jähriger stirbt bei Lawinenabgang in Tirol
Ein im Tiroler Zillertal vermisster Tourengeher konnte am Samstag nur mehr tot geborgen werden. Der 39-jährige Einheimische war am Freitag zu einer Tour aufgebrochen und nicht nach Hause zurückgekehrt. "Wir haben ihn kurz vor 8.30 Uhr gefunden", sagte ein Alpinpolizist.

Der 39-Jährige war 400 Meter unterhalb des Kleinen Gilfert im Gemeindegebiet von Hochfügen von einem rund 35 Meter breiten Schneebrett mitgerissen und verschüttet worden, erklärte der Alpinpolizist. Der Wintersportler lag rund 70 Zentimeter tief im Schnee begraben. "Er hatte zwar ein LVS-Gerät bei sich, war aber alleine unterwegs", so der Beamte.

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