U-Haft beantragt

17-Jähriger für Nazi-Schmierereien verantwortlich

Österreich
29.10.2015 11:16
Der Fall rund um Nazi-Schmierereien an diversen Gebäuden - darunter ein Asylwerberheim - und Stolpersteinen im Vorarlberger Hohenems sowie die Schändungen des dortigen jüdischen Friedhofs und des islamischen in Altach ist geklärt. Ein erst 17-Jähriger konnte von der Polizei als mutmaßlicher Täter ausgeforscht und am Mittwoch festgenommen werden. Der Bursche leistete dabei heftigen Widerstand und ging sogar mit einer Eisenstange auf eine Beamtin los.

Der 17-Jährige war nicht zum ersten Mal mit rechtsradikalen Aktionen auffällig geworden. Bereits Ende April konnte ihm laut Polizei das Verfassen eines Postings mit strafbarem Inhalt auf einer Internetplattform nachgewiesen werden. Rasch kam daraufhin der Verdacht auf, dass der Jugendliche auch für die Vorfälle in Hohenems verantwortlich sein könnte.

Die Ermittler entschieden daher, bei dem Teenager am Mittwoch eine Hausdurchsuchung durchzuführen und hatten den richtigen Riecher. So konnten die Beamten zahlreiche Utensilien mit rechtsradikalen Botschaften - darunter unter anderem auch Aufkleber - sicherstellen.

Bursche attackierte Polizistin mit Eisenstange
Der 17-Jährige war mit der Durchsuchung seiner Habseligkeiten aber offensichtlich wenig einverstanden: Er geriet dabei derart in Rage, dass er sogar mit einer Eisenstange auf eine Polizistin losging. Der Bursche konnte jedoch überwältigt und festgenommen werden. Die Beamtin blieb unverletzt.

Bei seiner Vernehmung legte der Teenager dann schließlich ein Geständnis ab und gab zu, die Nazi-Schmierereien und Friedhofsschändungen begangen zu haben. Insgesamt 15 Straftaten konnten ihm nachgewiesen werden, er wurde noch am selben Tag in die Justizanstalt Feldkirch überstellt. Zudem wurde auch ein Antrag auf U-Haft eingebracht.

Der Jugendliche wird wegen des Verstoßes gegen das Verbotsgesetz, schwerer Sachbeschädigung, versuchten Widerstands gegen die Staatsgewalt sowie versuchter schwerer Körperverletzung angezeigt. Laut Polizei handelt es sich bei dem 17-Jährigen um einen Einzeltäter, der keiner rechten Gruppierung zuzuordnen sei. Die Ermittlungen seien aber noch nicht abgeschlossen, hieß es.

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