In Gebüsch gezerrt

17-Jährige brutal vergewaltigt: Acht Jahre Haft

Österreich
30.03.2016 16:39

Acht Jahre Haft lautet das - nicht rechtskräftige - Urteil gegen einen 38-jährigen Mann in Salzburg, der Anfang August des Vorjahres eine 17-Jährige beim Salzach-Treppelweg in Hallein vergewaltigt hatte. Das Mädchen wurde dabei verletzt und erlitt laut Opferanwalt Stefan Rieder ein schweres psychisches Trauma. Der Angeklagte zeigte sich bis zuletzt nicht geständig - bei der Urteilsverkündung brach er dann allerdings in Tränen aus.

Der Beschuldigte, der entgegen bisheriger Angaben kein Franzose, sondern Rumäne ist, erklärte gegenüber dem Vorsitzenden des Schöffensenates, Richter Roland Finster, dass die 17-Jährige dem Sexualverkehr zugestimmt und dafür 50 Euro von ihm erhalten habe. Doch laut Staatsanwältin Barbara Fischer - sie hielt die Angaben des Mädchens für absolut glaubhaft - hat sich der Vorfall völlig anders und äußerst brutal zugetragen.

Sowohl der 38-Jährige als auch die Jugendliche waren am 8. August gegen 20 Uhr mit dem Fahrrad am Geh- und Radweg entlang der Salzach unterwegs. Der Mann habe das Mädchen überholt, es mit einem Stoß gegen die Schulter zu Sturz gebracht, samt dem Rad in ein Gebüsch gezerrt und vergewaltigt, schilderte die Staatsanwältin. "Er hielt ihr den Mund zu, damit man ihre Schreie nicht hören konnte, er riss ihr die Kleider herunter, schlug sie und drohte ihr mit dem Umbringen."

Zeuge: "Mädchen hatte Todesangst"
Der Beschuldigte habe die Jugendliche mehrfach vergewaltigt - vaginal, anal und oral, erklärte Fischer. Als er unaufmerksam gewesen sei, sei das Mädchen nackt und kreischend davongelaufen. Ein Passant und ein Radfahrer nahmen es in Schutz - einer von ihnen gab an, dass die Jugendliche Todesangst gehabt habe - und alarmierten die Polizei.

Der Angeklagte türmte nach der Tat mit dem Fahrrad, aufgrund der Spuren des Verdächtigen an der Kleidung und im Intimbereich des Opfers und eines DNA-Gutachtens hätte der Mann schließlich ausgeforscht werden können. Er wurde am 29. September in Rom verhaftet und im Dezember nach Salzburg ausgeliefert.

"Was bleiben wird, ist das schwere psychische Trauma"
Rechtsanwalt Rieder forderte für das Mädchen ein Teilschmerzensgeld von insgesamt 11.000 Euro. "Die körperlichen Blessuren sind schon längst verheilt. Was bleiben wird, ist das schwere psychische Trauma. Sie hat sich noch keiner Behandlung unterziehen können, sie ist noch nicht so weit. Sie kann das Ganze noch nicht an sich heranlassen. Das ist ein Hinweis auf die Schwere des Traumas."

Angeklagter: "Haben vereinbart, dass wir Sex machen"
Der Angeklagte selbst stellte den Vorfall beim Treppelweg völlig harmlos dar. Er habe das Mädchen auf einer Brücke getroffen. "Da haben wir vereinbart, dass wir Sex machen", übersetzte eine Gerichtsdolmetscherin seine Angaben. Zuerst sei die Jugendliche nicht einverstanden gewesen. Doch als er ihr sein Geld gezeigt habe, habe sie auf einen 50-Euro-Schein gedeutet. Sie hätten zweimal "ganz normalen Vaginalverkehr" gehabt und sich dazwischen zum Fluss gesetzt, erklärte der Rumäne. "Wir haben über die Familien gesprochen, gescherzt und gelacht. Sie hätte jederzeit wegrennen können." Warum sie dann doch schreiend weggerannt und einer Person in die Arme gelaufen sei, habe er nicht verstanden.

Der 38-Jährige wurde schließlich zu acht Jahren Freiheitsstrafe verurteilt - weder Staatsanwältin noch Verteidiger gaben eine Erklärung ab. Der Schöffensenat nahm allerdings nicht eine mehrfache, sondern eine einfache Vergewaltigung des 17-jährigen Opfers an.

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